Der Schulhof, ein Ort der Begegnung in den Schulpausen kann Freud wie auch Leid bedeuten. Ein- und Ausgrenzung, Solist oder Crew-Mitglied. Schon im Kindesalter erfahren wir, was es heißt in- oder außerhalb einer Gruppe zu sein. Wie entstehen Gruppen? Wer gehört dazu und wer nicht? Was sind die Ein- und Ausschlusskriterien? Gibt es mehrere Gruppen, denen wir gleichzeitig angehören? Was sind die Ziele einer Gruppe? Welche Rolle, Funktion oder Position erhalten wir? Wozu bilden wir Gruppen? Gibt es gute und schlechte Gruppen? Gibt es optimale Anzahlen von Gruppenmitgliedern? Mit all diesen Fragen werden wir vom Kindesalter ausgehend über die gesamte Lebensspanne immer wieder konfrontiert, in Freud oder Leid, je nach dem auf welcher Seite wir stehen. Auf Basis der Erfahrungen der Kinder mit dem Thema "Gruppe" wird in dem Projekt den oben genannten Fragen auf den Grund gegangen. Die TeilnehmerInnen werden in tänzerischer Form Sympathie und Antipathie erarbeiten, körpersprachlich analysieren und in diversen Gruppen einander begegnen, ab- und ausgrenzen, Gruppenhopping von einer Seite zur anderen betreiben. Die Rolle des Alpha, des Sündenbocks, des Opponenten, des Außenseiters, des Mitläufers ertanzen, diese tauschen, ganze Crews aus Außenseitern und Mitläufern bilden und einander begegnen. Sind wir nicht alle Außenseiter?
Klassenclowns und Mauerblümchen im Gegenüber erkunden, um zu erkennen, wer wir sind und, wenn ja wie viele? Spielen wir immer die gleiche Rolle im Leben? Wechseln wir den Rang oder erhalten wir eine andere Funktion in einer Gruppe? Die Kinder werden Funktionen und Aufgaben tänzerisch zu einem Netzwerk verknüpfen, das nur als Gruppe entsteht. Jedes Kind tanzt beispielsweise eine Bewegung wie eine Alltagsgeste, dies hat aber ohne die anderen keinen Sinn, erst wenn alle Kinder ihre einzelnen Gesten in einen zeitlichen und räumlichen Zusammenhang fügen und Interaktionen stattfinden, wird die Szenerie und der Zusammenhang für den Zuschauer sichtbar. Das Ganze ist seit Aristoteles bekanntlich mehr als die Summe seiner Teile Aber wie viele Teile ergeben eine Gruppe? Welche Anzahlen sind gute Gruppengrößen und was hat das Ganze mit der Zahl vier bzw. dem „wir“ zu tun? Die Kinder sollen hierbei erfahren, dass die eigene Persönlichkeit eine Bereicherung einer jeden Gruppe ist und gute Gruppen vor allem die Individualität eines jeden akzeptieren, geradezu benötigen, um das gemeinsame Ziel- den gemeinsamen Tanz zu erstellen. Die Gruppe soll Spaß, Austauschbörse, Miteinander und Gemeinsames Schaffen spiegeln. Das Endergebnis soll im Rahmen einer Feierlichkeit der Schule präsentiert werden.