Künstlerisches Feldforschungsprojekt vom Martiniviertel bis zum Stadtzentrum. Kinder des 3./4. Jahrgangs erforschen in einem Schuljahresturnus ihren sozialen und kulturellen Nahraum. Sie gehen ausgestattet mit Stadtplan, Notizblock, Lupe und Kompass auf Entdeckungstour; erforschen bei Wind und Wetter die Stadt aus ihrem Blickwinkel und dokumentieren die Ergebnisse mit der Fotokamera. Das Erforschungsinteresse wird den Lieblingsplätzen ebenso gelten wie den unwirtlichen Ecken. Was ist im Zentrum Münsters für Kinder interessant, an welchen Orten können sie spielen, träumen und Abenteuer erleben, welche Geheimnisse gibt es im Viertel oder auch in der Stadt zu entdecken? Den Mittelpunkt bildet das Gebäude der Martinischule, selbst schon mit einer geheimnisvollen Aura ausgestattet. So sollen die Ideen in der Praxis umgesetzt werden:
Die Kinder gehen auf Entdeckungstour mit einem Koffer, der mit einer besonderen Erinnerung bestückt wird. Sie besuchen das Stadtbüro und nehmen sich einen kostenlosen Stadtplan mit, um die markanten Punkte und Routen zu kennzeichnen und sich so orientieren zu können. Außerdem besuchen sie die Stadtbücherei, nehmen an einer Führung teil und entwickeln ein Bücherquiz. Sie besuchen die Lambertikirche, besteigen den Turm, befragen das Personal und erfahren etwas über die Verarbeitung von Blattgold bei der Restaurierung von Heiligenfiguren. Und sie besuchen das Theater Münster, nehmen an einer Führung teil, besuchen anschließend ein Theaterstück für Kinder. Während der Vorstellung suchen und erkennen sie die Figuren wieder, die ihnen in der Schneider-Werkstatt als Grundlage für den Zuschnitt der Kostüme gezeigt wurden. Im Theater gibt es ein Orchester und die Kinder besuchen einen Geigenbauer in der näheren Umgebung, um sich die Herstellung und Reparatur der Instrumente zeigen zu lassen. Sie nehmen an einer Führung im St. Paulus-Dom teil u. besuchen die Schatzkammer und sie besuchen eine Vergolderin und vergolden selbst kleine Kostbarkeiten. Außerdem fotografieren sie Situationen, Menschen und Gebäude der Stadt als Materialsammlung. Auf einer Klangexpedition sammeln sie Geräusche und entwerfen eine Klanggeschichte der Stadt. Sie entwickeln ihre eigene Stadtführung, bestimmen die Route und erschaffen kleine Spielorte.
Die Ergebnisse des Kunstprojektes mit Feldforschungsansatz werden in einen neuen Stadtplan des Viertels einfließen und in einem eigenen Stadtrundgang mit verschiedenen Aufführungen an unterschiedlichen Spielarten Mitschülern und Eltern zugänglich gemacht. Den Abschluss bildet eine ergänzende Präsentation in der Martinischule.