Es gibt einen großen Unterschied zwischen künstlerischen Projekten, vormittags während der regulären Schulzeit und solchen, die im Nachmittagsbereich stattfinden.
Im nachmittäglichen AG-Format hat jede Gruppe eine eigene Arbeitsweise und ich muss
mich an die Schüler anpassen, während diese sich an die Arbeit mit mir gewöhnen müssen. Die Gruppen sind kleiner mit einer größeren Altersverteilung, so dass die Anleitung individueller erfolgen muss. Die Schüler haben zudem bereits den gesamten Schultag hinter sich und müssen in einer aufgelockerten Stimmung arbeiten dürfen und mehr Freiheit genießen dürfen als im Unterricht.
Hier liegt das Hauptaugenmerk des Projektes. Ich plane aus den genannten Gründen, etwas flexibler und weniger dirigistisch zu arbeiten. Die Spiele (natürlich mit künstlerischem Inhalt), werden einen großen Anteil in der Entwicklung der Aktivitäten und des Schuljahresprogramm haben und sind nicht vorab stringent geplant, sondern immer offen für die unterschiedlichen Bedürfnisse der Schüler, so wie ihre eigenen Vorschläge oder persönlichen Wünsche. Aktivitäten, die als roter Faden durch das Schuljahr führen sollen, wären z.B.:
Ein Spiel mit dem Ziel, die menschlichen Proportionen nachzubilden. In Art einer Collage können die Schüler von ihnen künstlerisch selbst erstellte Teile des menschlichen Körpers übereinanderlegen, um eine komplette Figur zu erschaffen.
Erarbeitung von Skulpturen mit Recycling Materialien. Die Schüler lieben es zu basteln. Dieses mit Recycling Materialien umzusetzen, befeuert die Kreativität der Schüler, ihre Vorstellungskraft und natürlich nebenbei auch ihr ökologisches Verständnis
Illustrationen zu Erzählungen. Zu den nachmittäglichen Kurszeiten ist es für Kinder die Schüler diese im Anschluss malerisch umsetzen oder sie ein von ihnen selbst ausgedachtes Ende der Geschichte künstlerisch gestalten zu lassen
Spiel der “Kettenbilder”. Ein Schüler beginnt, spontan und frei eine Geschichte zu malen. In der Mitte des Arbeitsprozesses muss er aufhören zu malen und sein Bild an einen anderen Schüler weitergeben, während er selbst zur gleichen Zeit ein Bild von einem anderen Schüler erhält. Dieses muss mit seiner eigenen Kreativität “fortgesetzt” werden, ebenso wie ein Bild von einem anderen Schüler. Dieser Wechsel könnte mehrfach erfolgen, so dass nach und nach ein Bild entsteht. Die damit verbundene Erfahrung ist sehr bereichernd, sie formt die Kreativität und die Vorstellungskraft der einzelnen Schüler, ebenso wie die Fähigkeit zur Gruppenarbeit. Je nachdem, wie die Ergebnisse ausfallen, kann dieses Spiel auch sehr lustig und unterhaltsam sein.
Malen, was man hört. Die Schüler hören ein bestimmtes Musikstück und malen völlig frei das, was die Musik in ihnen hervorgerufen hat. Dies wird mit unterschiedlichen Stücken wiederholt. Am Ende präsentiert jeder Schüler seine Arbeitsergebnisse und die restlichen Schüler müssen erraten, welches Musikstück dargestellt wird und warum sie zu dieser Einschätzung gelangen. Meine Rolle sehe ich darin, die Kreativität in allen einzelnen Abschnitten und Spielen zu fördern und das Beste aus jedem Schüler hervorzuholen. Natürlich sind meine künstlerische Kenntnisse immer präsent, aber im Vordergrund wird die emotionale Unterstützung stehen, die jedem Schüler individuell zuteil werden soll. Inhalte und meine Art, diese den Schülern zu vermitteln, werden immer situationsbezogen angepasst.