1973 erschien Michael Endes Märchen für Jung und Alt, welches den Umgang mit Zeit in einer leistungsorientierten Gesellschaft behandelt, wo mitmenschliche Nähe und Wärme gegen Selbstoptimierung, Selbstkontrolle und Überwachung ausgetauscht zu werden drohen. Ziel ist es, die Zuschauer zuerst einmal in die Welt eines ganzen Stadtviertels und deren Bewohner hereinzuführen, wo Zeit zunächst keine Rolle zu spielen scheint und wo die kindliche Fähigkeit, sich der Fantasie zu öffnen und hinzugeben, so mitmenschlich hilfreich ist.

Dazu sollen die Dialoge anhand von persönlichen Erzählungen und Berichten, die in die kleinen Szenen wieder einfließen, mit den SchülerInnen aktualisiert werden. Diese können somit erfahren, wie Sprache und Theatersprache funktioniert, sie werden zu Autoren, Dichtern und Akteuren. Die darstellende Ebene bietet den SchülerInnen die Möglichkeit, sich bei der Erzählung der Geschichte in Form von Dialogen und gespielten Szenen auszuprobieren.

Zudem gibt es eine Theater-Improvisationsphase für die SchülerInnen. Ziel ist es, mittels Spielen und Übungen auszuprobieren und zu erlernen, wie die vom Autor definierten Rollen mit Leben gefüllt werden können. Die fiktiven Personen sollen einen Charakter bekommen.

In einer Tanzphase werden grundlegende Tanzbegriffe wie Schwerkraft, Rhythmus, Dynamik und Form eingeführt. Die SchülerInnen können dann mittels der Improvisation diese variieren und vervielfältigen. Durch Tanzsequenzen im Bereich des Theaterstückes kann die Emotionalität der jeweiligen Szene besser zum Ausdruck gebracht werden.

Mit diesen erlernten künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten werden die SchülerInnen in die Lage versetzt, anschließend den Charakter der konkreten Figur darzustellen. Da es sich um eine große Klasse von 36 SchülerInnen handelt, werden zwei Besetzungen angeboten. Grundsätzlich werden alle SchülerInnen mit den Texten arbeiten und sie auswendig lernen. Zusätzlich übernimmt jeder eine Aufgabe in den Bereichen Tanz, Musik, Bühnenbild, Kostüme, Beleuchtung oder beim sonstigen Organisationsbedarf. Die Synergie und enge Kooperation, die so ein Projekt den Mitwirkenden abverlangt, verhilft den SchülerInnen dazu, sich mit dem, was sie tun, besser zu identifizieren und sich intensiver einzubringen. So haben sie die Möglichkeit zu erfahren, wie sich so ein künstlerisches Projekt entwickelt und wie es organisiert und präsentiert werden kann.

Es werden drei öffentliche Aufführungen sowie eine interne Schulaufführung organisiert.