"Gahu" gehört zur Lebenskultur des Stammes der Ewe in Ghana, Benin und Togo. Es handelt sich um einen Komplex von weltlichen Rhythmen, Tänzen und Liedern, die bei festlichen Gelegenheiten gespielt werden.
Benutzt werden dabei Handtrommeln (Djemben und Conga) und Basstrommeln (Dun Dun oder ähnlich tief klingendes Instrumentarium), die mit Stöcken gespielt werden. Glockenstimmen werden einhändig gespielt. Der Gahu-Rhythmus ist einer der wenigen traditionellen afrikanischen 4/4 Rhythmen mit Sechzehntelphrasierung und somit für uns Mitteleuropäer gut verständlich. Die Rhythmen für den "Schulgebrauch" werden an den entsprechenden Stellen "entschärft" und werden fast ausschließlich mit der Hand-zu-Hand-Methode gespielt. Die Vereinfachung ermöglicht allen SchülerInnen voll integriert und entspannt zu sein. Das ist die Voraussetzung für grooviges Spiel und erhöht die Lust an Improvisationen und des Solospiels.
"Stick-click" ist ein variables Stück und wird mit Sticks auf Kunststoffstühlen gespielt. Hierbei ist natürlich Voraussetzung, dass genügend ausrangierte Stühle vorhanden sind. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt. Jeder kann sich einbringen. Das Stück hat Platz für einfache Fill In im Stile eines Drummers bis hin zu kleinen Kunststücken mit den Sticks.
Bodypercussion wird in den unterschiedlichsten Variationen erlebt und hier für eine Aufführung wahlweise mit in den Unterricht eingebunden. Die Unterschiedlichkeit der Übungen lassen Spielraum für die vielfältigen Veranlagungen und motorischen Fähigkeiten der TeilnehmerInnen. Erst nach einer längeren Erprobungsphase wird entschieden, welche und ob es eine Form der Performance zur Aufführung schafft.

Der Ablauf:
Der Schwierigkeitsgrad und der Ablauf der Stücke wird auf die motorischen und musikalischen Fähigkeiten der TeilnehmerInnen abgestimmt. Jedoch zeigt sich eine deutliche Signifikanz zwischen der Fähigkeit rhythmisch zu sprechen und zu spielen. Alle von mir geleiteten Gruppen erlernen Rhythmussprache und damit auch Teile der Notenschrift. Der kreative Umgang damit sorgt immer wieder für positive Überraschungen.
Natürlich bietet das rhythmische Zusammenspiel auch einen nicht zu unterschätzenden Beitrag, bei der Förderung von Schülerinnen und Schülern mit einem Förderbedarf im Bereich emotionale und soziale Entwicklung: Das Klangerlebnis als solches kann nur erzielt werden, wenn sich jeder einzelne nicht nur mit seinem musikalischen Tun befasst, sondern sich - im Sinne einer Eurhythmie - in besonderem Maße auch am Tun der Anderen orientiert, sich auf diese einlässt und das eigene Tun adäquat auf das der anderen Musizierenden abstimmt.
Dies setzt ein gewisses Maß an Empathie und Wahrnehmung des Gegenüber voraus, welches Schülerinnen und Schüler nur rudimentär besitzen. Durch die Teilhabe am rhythmischen Tun und das Erleben des gemeinsamen Musizierens ergeben sich auf diesem Wege nicht zu unterschätzende erzieherische Komponenten, die über die musikalische Erziehung hinaus auch den emotional-sozialen Bereich adäquat fördern.
Ziel des Projektes ist eine Aufführung im Rahmen einer schulischen Veranstaltung.
Bei allen Übungen und Spielen, die von den SchülerInnen viel Aufmerksamkeit und Konzentration verlangt, steht der Spaß und das Miteinander an erster Stelle!