Mit meinem Projekt “Groove-time“ möchte ich Jugendliche an die verschiedenen Spielarten von Jazz und improvisierter Musik heranführen. Mein Ziel ist es, Spaß und Freude am rhythmischen Spiel und am Bandspiel zu wecken. Das Angebot richtet sich an Instrumentalisten/-innen, die mittlere bis gute klassische Vorkenntnisse haben. Darüber hinaus können aber auch Schüler ohne Notenkenntnisse z.B. als Percussionisten teilnehmen.
In einer ersten Phase hören wir uns gemeinsam in einfache Latin-, Rock- und Jazzgrooves ein. Hierzu werde ich einfache Rhythmusübungen mit den Schülern realisieren (klatschen, dazu rhythmisches Gehen durch den Raum, etc) und die Schüler auf meinen Instrumenten (Keyboards, Bass, Percussion) begleiten. Anschließend bilden wir eine “Trommel-Bigband“, in der jeder üben kann, seinen eigenen Beat im Miteinander der Rhythmen zu halten. Hierfür nutzen wir Ciaves, Djemben, Congas, Bongos, Maracas, Cow-BeIls, etc.
In einem zweiten Schritt beschäftigen wir uns mit einfachen Improvisationsmustern- und formen, z.B. der Bluesskala und dem 12-taktigen Blues. Ziel ist es, jeden Teilnehmer zu einem improvisierten, kleinen Solo zu motivieren und die üblichen Hemmschwellen gegenüber der Improvisation abzubauen. Wir lernen, dass Improvisieren nichts mit Genialität zu tun hat, sondern in erster Linie mit Spaß am rhythmisch-musikalischen Ausdruck. “Trau Dich!“—heißt die Devise.
In der dritten Phase werden speziell für das “Groove-time“-Projekt von mir komponierte Stücke erarbeitet. Ebenso werde ich mit den Schülern eigene Arrangements erstellen. Hier gibt es ein weites Feld für die Schüler zu experimentieren und eigene Ideen einzubringen. In dieser Phase ist auch die Integration anderer Ausdrucksformen denkbar (z.B. Tanz).
Vierter und letzter Schritt ist das Abschlusskonzert. Die Schüler spielen die erlernten Stücke. Jeder Spieler bekommt die Möglichkeit, sich mit einem Solo zu präsentieren.
Mit dem Motto “Groove-time“ verbinden sich für mich folgende Assoziationen:
“Groove-time“ ist für die Schüler sozusagen eine Zeit, ein geschützter Ort/Raum, in dem sie Erfahrungen mit dem eigenen musikalischen Ausdruck machen können. Im rhythmischen Zusammenspiel mit der Gruppe stärkt sich das Gefühl für das eigene Metrum/den eigenen Rhythmus; ebenso auch das Verständnis für die Rolle der Mitmusiker. Dies geschieht mit Hilfe des “Groove“, einer rhythmischen Basis, die die Freude am improvisieren weckt und auf der es einen unendlichen Spielraum für musikalische Experimente gibt.