Selbstportraits und inszenierte Fotografie im öffentlichen Raum

Die Auseinandersetzung mit dem eigenen Ich ist das zentrale Thema im Kurs. Selbstportraits sind heutzutage durch die Handy- und Selfiekultur für die SchülerInnen allgegenwärtig. Der Umgang mit Bildern und sozialen Medien ist in den letzten Jahren selbstverständlich geworden. In dem Kurs soll an diese Erfahrungen angeknüpft werden und auf ein fotografisch-professionelles Niveau hingearbeitet werden.

In der theoretischen ersten Phase des Kurses sollen die SchülerInnen eigene Erfahrungen mit dem Medium austauschen. Bilder aus Netzwerken und (wer möchte) eigene Fotografien werden präsentiert und besprochen. Daran anschließend werden Bilder aus der langen künstlerischen Tradition der Portraitdarstellungen von der Renaissance (Hinwendung zum Göttlichen, zum Irdischen und zum Individuum) über die Klassische Moderne (Auflösung fester Strukturen, Augenblick und Moment) bis zur zeitgenössischen Kunst (Konzeptfotografie, Neue Sachlichkeit und Neues Sehen) diskutiert und Parallelen zu heutigen Darstellungen in der Selfiekultur erarbeitet.

Im zweiten Teil steht für den Kurs ein separater Raum in der Schule zur Verfügung, in dem ein komplettes professionelles Fotostudio aufgebaut wird. Die SchülerInnen bekommen hier eine technische Einweisung in Spiegelreflexkameras, in den Umgang mit Objektiven und Brennweiten und in die Bedienung der Studiotechnik. Die Aufnahmen werden am Rechner vor Ort von den SchülerInnen in verschiedenen Bildprogrammen bearbeitet. Im Fotostudio werden die SchülerInnen sich gegenseitig fotografieren. Dabei soll technisch alles ausprobiert werden und ein sicherer Umgang mit den Geräten erarbeitet werden.

In der dritten Phase wird dann in den Außenraum gegangen. Das Phoenix-west Gelände in Dortmund-Hörde ist fußläufig erreichbar. Das Gelände soll als erstes fotografisch erkundet werden. Das Fotografieren in der Öffentlichkeit verlangt andere Anforderungen als im geschützten Raum der Schule. Nach ersten Versuchen soll in Kleingruppen je ein abschließender Fototermin geplant werden. Dabei sollen Thema, Zeitplan, Requisiten etc. eigenständig erarbeitet und organisiert werden.

Als Abschluss werden alle Fotografien gesichtet, sortiert und am Rechner aufgearbeitet. Die Bilder werden dann auf einer Schulveranstaltung in einer Ausstellung den SchülerInnen, LehrerInnen und Eltern präsentiert.