Schüler von Förderschulen mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung benötigen einen auf jeden einzelnen zugeschnittenen Zugang zum Lernen. Die Schüler brauchen ein sehr differenziertes Unterrichtsangebot, was ihren kognitiven, sowie motorischen Möglichkeiten entspricht. Diverse Trommelständer sind hier notwendig, um das Spielen auf den verschiedenen Trommeln zu ermöglichen. Die zahlreich zum Einsatz kommenden Kleinpercussionsinstrumente erfordern meist einfache - manchmal auch motorische komplexe Fähigkeiten. Das Instrumentarium bietet also eine gute Möglichkeit zu differenziertem Angebot. Ebenso ist auf den vielen unterschiedlichen Trommlen (Cajons, Djembes, Congas) ein individueller Zugang möglich. Mit den Trommeln ist schon nach wenigen Erklärungen zu der Schlagtechnik ein hörbares Erfolgserlebnis zu erzielen. Im Unisonospiel, das zu Beginn des Projektes im Vordergrund steht, entwickeln die Schüler mit der Zeit ein Gefühl dafür, das beim konzentrierten miteinander spielen ein gutes Klangergebnis erzielt werden kann. Das eigene Spielen und das gleichzeitige Hören der Mitspieler fördert die Konzentrationsfähigkeit. Durch das Erlernen der Schlagfolgen wird die Motorik der Schüler gefördert und nachhaltig verbessert.
Durch den Einsatz verschiedener Hilfsmittel werden den Schülern die Rhythmen synästhetisch vermittelt. Durch die Silbensprache der verschiedenen Schläge können die Rhythmen "mitgesungen" werden. Durch eine mitlaufende Fußglocke wird ein fester Puls vorgegeben, an dem sich die Schüler orientieren können, durch das Abgucken des Handsatzes bei dem Lehrer oder den Mitschülern ist ein nachmachen leichter möglich. Durch die ständigen Wiederholungen der Rhythmuspattern finden mit der Zeit alle in den gemeinsamen Rhythmus. Mit zunehmender Spielpraxis können die individuellen Möglichkeiten erkannt und in das Rhythmusgeflecht eingebaut werden. Call und Response Rhythmen bieten hier gute Möglichkeiten und Individualisierungen. Zu jeder Unterrichtsstunde gehört eine Solorunde, bei der die Schüler ihre eigenen Rhythmen erfinden können. Erfahrungsgemäß werden die Solos zu Beginn des Projektes eher zögerlich, leise und kurz gespielt, im weiteren Verlauf des Projektes zunehmend länger und expressiver gestaltet. Im letzten Teil des Projektes werden gemeinschaftlich die Rhythmen bestimmt, die für eine Vorführung geeignet sind. Der gemeinsame Auftritt vor den Mitschülern, den Eltern und den Lehrern bildet immer einen Höhepunkt des Projektes.