Zunehmendem Vandalismus und aggressiver werdendem Umgangston wollen wir neben
erzieherischen Maßnahmen bewusst eine künstlerische Verarbeitung entgegen setzen.
Wir interpretieren das scheinbar intolerante, aggressive und gezielt provokante Verhalten
und die ebenso geartete Sprache der Jugendlichen als einen intensiven Wunsch, gehört zu
werden, Aufmerksamkeit zu erregen, in ihren Anliegen ernst genommen zu werden. Das
RAP-Projekt knüpft an eine Einheit in der Projektwoche an, bei der die Jugendlichen erste
Erfahrungen mit dem Erstellen von Texten und anschließender Vertonung zu Musik
sammeln konnten. Schüler/innen der 8. Klassen sollen nun über die Dauer eines Jahres
mit selbst verfassten Texten Gelegenheit haben, ihren Frust, Ärger, ihre Wut sowie
Gefühle von Hilflosigkeit, Verlust- und Versagensängsten in Worte zu fassen. Dies kann in
Form von Reimen, speziellen Rhythmen, besonderer Technik und entsprechenden Beats
sein. So bilden individuelle und/oder gemeinsame aktuelle Themen und/oder ähnliche
Bedürfnisse die Basis für Songtexte. Diese gesammelten Ideen und Inspirationen dienen
der Findung des Hauptthemas zu einem gemeinsamen Song oder kleinen Einzelsongs.
Die Jugendlichen sind hier gefordert, ihre Ideen zu bündeln, gemeinsame Absprachen zu
treffen. Diese Arbeit findet als Prozess statt, bei dem genügend Spielraum für
Veränderungen und Ergänzungen in Musik und Text sein soll. Die professionelle
Unterstützung durch den Musiker Denis Ndong sowie das mobile Tonstudio ermöglichen,
dass die Schülerlnnen ihren eigenen Song produzieren. Dieser wird auf der Aula-Bühne
vor der Schulgemeinschaft Gehör finden. Auch sollen die Jugendlichen am Ende ihren
Song mit nach Hause nehmen können.
Die Schüler/innen werden in Kleingruppen aufgeteilt werden und Denis Ndong unterstützt
sie aktiv beim Schreiben der Texte, darunter fällt das Erstellen der Reime, das Verfassen
und spätere Anpassen der Texte an den „Beat" sowie lautes Üben des geschriebenen
Verses. Die Jugendlichen werden bei jedem Schritt individuell begleitet. Auch für die
professionelle Performance, die den Song komplettieren soll, ist Denis Ndong als
Beobachter und Gestalter gefragt. Die Jugendlichen erleben sich in diesem Projekt als
Gestaltende, als Aktive, deren Ideen wertvoll und wichtig sind, deren Ergebnis sie in den
Händen halten und das zur Aufführung kommt. Sie entdecken den Glauben an sich selbst
wieder- und unsere Schule bleibt "schön“.