Klassische Musik wird Kindern heute, wenn überhaupt, meist nur noch im Rahmen des regulären Musikunterrichts auf den weiterführenden Schulen nahegebracht. Zu diesem Zeitpunkt sind aber erfahrungsgemäß die musikalischen Vorlieben der Jugendlichen oft bereits durch äußere Einflüsse derart anderweitig geprägt, dass die Musik der klassischen und romantischen Epochen mehrheitlich als „langweilig“ und „verstaubt“ empfunden wird.
Deshalb setzt dieses Projekt bereits in der Grundschule an und will die Kinder zu einem Zeitpunkt, wo sie noch für verschiedenste Musikarten offen sind, mit klassischer Musik vertraut machen. Dies geschieht mit einem spielerischen Ansatz: Das spannende, erzählerische, fantasievolle Moment dieser Musik soll hervorgehoben werden. Die Kinder lernen verschiedene Kompositionen von Mozart, Beethoven, Schumann, Tschaikowsky etc. kennen, teils auch solche, die bereits einen expliziten programmatischen Hintergrund haben (z.B. „Der Nussknacker“, „Peter und der Wolf“, „Mondschein-Sonate“ u.a.). Dabei wird den Kindern dieser Hintergrund aber zunächst nicht verraten; vielmehr sollen sie selbst mit und in dieser Musik auf Entdeckungsreise gehen, sich zu den Klängen passende Geschichten ausdenken, Gefühle und Situationen mit den Kompositionen assoziieren. Zu jedem thematisierten Werk entsteht so eine künstlerische Umsetzung, sei es in Textform, als Tanz/Pantomime/szenisches Spiel oder in Form von selbstgestalteten Bildern – jede Ausdrucksform ist möglich, solange sie in einem Kontext mit den ausgewählten Musikstücken steht und den Kindern so eine ebenso spielerische wie kreative Auseinandersetzung mit diesen Werken ermöglicht.
Alle diese Elemente werden am Ende des Schuljahres zu einer Szenencollage zusammengefasst und dem Publikum präsentiert. Das Ergebnis ist im Idealfall eine neue, erfrischende, unverbrauchte Perspektive auf bekannte Kompositionen der klassischen und romantischen Musik jenseits tradierter Hörkonventionen.