Die fiktive Geschichte ist ein Loblied auf die Phantasie. Die Titelheldin erträumt sich eine phantastische Welt, in der alles anders ist, als in der Realität. Dort gibt es Gestalten wie die grinsende Katze oder die Spielkartenkönigin, die als Charakter vielen realen Figuren ähnlich sind. Und was gerade noch als höflich und angemessen galt, ist im nächsten Moment schon unhöflich und unangemessen. So ist die Geschichte nicht nur ein phantastisches surreales Abenteuer, sondern spiegelt auch die kindliche Auseinandersetzung mit dem Guten und dem Bösen, sowie die Infragestellung von Werten und Normen unserer Gesellschaft.
Darüber hinaus ist die Geschichte wunderbar als Gemeinschaftsarbeit für Bühnengestalter und Schauspieler geeignet. Einerseits gibt es so viele verrückte Kostüme zu gestalten; anderseits wächst und schrumpft Alice in der Geschichte: eine Herausforderung. an die Bühnenbildner.

Das besondere an diesem Projekt ist, das zwei Gruppen aus unterschiedlichen Bereichen (Theater und Kunst)zusammen arbeiten werden. Beide Gruppen arbeiten parallel. Insgesamt finden pro Gruppe 20 Termine à 90 Minuten statt.

Gruppe 1 studiert unter Anleitung des Theaterpädagogen ein Theaterstück ein. Hier lernen die Kinder ihre Freude am darstellenden Spiel auf eine Bühne zu bringen, d.h. sie einem Publikum zu erzählen. Hier wird viel improvisiert. Es folgen spielerische Übungen mit Rolle und Charakter, mimischer und gestischer Ausdrucksfähigkeit und stimmlicher Bildung.
Parallel wird an der Geschichte gearbeitet. Nach der Buchvorlage erarbeiten die Kinder eigene Szenen. Der Kurs wendet sich nicht nur an Kinder, die das Handwerk des Schauspielers lernen wollen, es geht auch um eine Ausbildung von Fähigkeiten mit weitreichender Bedeutung z.B. Schulung der Eigen- und Fremdwahrnehmung, Kooperations- und Konzentrationsfähigkeit, Erhalt der spielerischen Kreativität, sicheres und selbstbewusstes Auftreten, freies Reden, zuhören können usw.

Gruppe 2 baut unter der Anleitung der Künstlerin ein Bühnenbild und bastelt, näht und klebt für die Schauspieler die Kostüme. Zu Beginn beschäftigt sich die Gruppe damit, wie eine Bühne oder eine Kulisse aussehen muss, damit diese auf die Zuschauer wirkt. Welche Dinge gehören unbedingt auf die Bühne, welche können weg gelassen werden? Hierbei entdecken die Kinder neue Sicht- und Denkweisen, die Fähigkeit zum Abstrahieren wird geübt. Es werden neue Ausdrucksformen gesucht und gefunden. Die Kinder sollen sich mit bildnerischen Mitteln ausdrücken und verständlich machen. Der Umgang mit Werkzeugen und Materialien wie Holz, Ton, Gips, Papier, Wolle wird eingeübt und im Projektverlauf Anwendung finden. Bei den Kindern soll die Freude und das Interesse an ästhetischen Ausdrucksformen geweckt und gefördert werden. Die Fantasie und die Kreativität aber auch das gemeinsame Arbeiten und Gestalten stellen den Schwerpunkt des Projekts dar.
Bevor das Bühnenbild gebaut wird, werden erst kleine Modelle erstellt, um verschiedene gestalterische Möglichkeiten auszuprobieren.
Ein Besuch der Theaterwerkstatt des Rheinischen Landestheaters steht auch auf dem Plan.

Gruppe 2 wird sich dann mit Gruppe 1 treffen, um sich das Theaterstück erklären zu lassen. Beide Gruppen lernen so einen neuen Bereich kennen.