Ich möchte mit meiner Gruppe, Standort bedingt eine bunte Mischung vieler kultureller Einflüsse, eine ca. einstündige Variete Show auf die Beine stellen. Variete deshalb, weil es erlaubt alles auf die Bühne zu bringen, was den Kindern und mir einfällt und gefällt.
Jedes Kind hat Talente und Fähigkeiten - etwas das ihm besonders viel Spaß und Freude macht. Dies gilt es individuell herauszufinden. Alles auf der Bühne umsetzbare ist möglich. Mein Wunsch ist es, den Kindern möglichst viel Raum für das Kreieren und Weiterentwickeln von eigenen Ideen zu geben.
Aber das alleine reicht nicht aus. Es braucht genügend Selbstvertrauen und Mut. "Trau ich mich tatsächlich in einigen Monaten oben auf der Bühne zu stehen, vor so vielen Menschen"? Hier ist meine Unterstützung, Einfühlungsvermögen und Motivation gefragt.
Während der gesamten Probenzeit kommt es dabei nicht nur auf das künstlerische und kreative Können an. Vielmehr werden auch die sozialen Kompetenzen der Kinder gefördert und gefordert. Sie werden erfahren, dass ihre eigenen Wünsche, Bedürfnisse und Forderungen nicht immer an erster Stelle stehen. Dabei fällt es vielen Kindern generell schwer an einer "Sache dranzubleiben", nicht nur wennes nicht sofort zu 100% klappt. Geduld, rücksichtsvolles Verhalten, Kompromissbereitschaft, gegenseitiges Unterstützen, aber auch Konzentration und Durchhaltevermögen sind hier gefragt.
Von Schuljahresbeginn bis kurz nach den Herbstferien, zeigt sich bei den kleinen Künstlern schon eine Entwicklung, die es mir erlaubt abzusehen, was möglich und umsetzbar ist. Das ist der Zeitpunkt an dem ich in die Einzelarbeit gehe und mir gemeinsam mit den Kindern versuche vorzustellen wie das Endprodukt aussehen könnte. Nach Ostern geht es daran aus den vielen "Einzelteilen" ein komplettes Puzzle zu formen. Wir möchten eine runde Sache abliefern, eine Geschichte erzählen.
Es ist ein herausfordernder und spannender Weg für die Kinder und mich. Denn in dieser Gruppe wird geprobt, ausprobiert, hart gearbeitet, gelacht, sich gefreut, aber auch gestritten, geweint, gezickt. Manchmal bin ich mehr Therapeut denn Projektleiter. Aber ich mach es immer wieder und immer wieder gerne. Denn wenn die Kinder am Tag der Aufführung erkennen, wofür sie all die kleinen und auch etwas größeren Hürden genommen und und etwas eigenes geschaffen haben - dann weiß ich auch warum ich es tue.