Im Schuljahr 2018/2019 setzt die Theater-AG der Carl-Sonnenschein-Grundschule sich mit ihrer ganz eigenen täglichen Schulrealität auseinander. Die starke Vergrößerung der Schule und damit auch der Schulgebäude, des Schulhofs und natürlich auch der Schülerschaft prägt den Alltag der Kinder. Die Schule wird zur Baustelle. Bauzäune begrenzen den Platz auf dem Schulhof. Dabei werden die SchülerInnen immer mehr. Wie es wohl wird, wenn alles fertig ist?
Die Nachwuchs-Spielleiterin Eva Helfenbein und Susanne Cunsolo führen die langjährige Theatertradition der Carl-Sonnenschein Grundschule seit dem Renteneintritts Heike Geldmachers fort und streben eine Weiterentwicklung der künstlerischen Arbeitsweise an. Insbesondere der Einsatz choreografischer Mittel, sowie Tanz- und Bewegungselemente sollen zukünftig mit in die Stückentwicklung einfließen. Mit Unterstützung des Düsseldorfer Choreografen und Regisseurs Morgan Nardi erhält die Tanz- und Bewegungssprache Einzug in die wöchentliche Arbeit der Theater-AG. Die Zusammenarbeit mit den SchülerInnen gliedert sich in mehrere Schritte. Zunächst werden sie in der Aufmerksamkeit für sich selbst geschult. Sie lernen sich selbst zu vertrauen. Mittels Kontaktübungen lernen sie im nächsten Schritt miteinander zu arbeiten und den Umgang mit dem anderen Körper. Mittels Improvisation, Warm-Up-Techniken und Spielen entwickeln die SchülerInnen eigene Ideen zu Fragen rund um die eingangs beschriebenen Veränderungen in der Schule. Was passiert, wenn der Raum, der mich täglich umgibt plötzlich seine Größe ändert? Wie verändern sich meine Bewegungen, meine Körperhaltung, meine bekannten Wege und Abläufe? Wo sind plötzlich alle anderen und beeinflussen auch sie meine Bewegungsmöglichkeiten oder ich ihre? Finde ich im Gedränge Schlupflöcher, Verstecke und sogar Schutz? Oder fühle ich mich unwohl? Welche Wege finde ich dann, um mir mehr Raum zu verschaffen? Und dann? Was stelle ich an, mit dem ganzen neuen Platz? Als zusätzliche fiktive Inspirationsquelle werden gemeinsam Zeichentrickfilme und Zeichentrickfiguren angeschaut und auch deren Bewerbungsmaterial nachgeahmt. Insbesondere der kreative und fiktive Umgang mit Räumen, Schwerkraft und Platz wird hier beobachtet und in den Bühnenraum übertragen. Zum Schluss werden die Choreografien ausgearbeitet und im Zusammenspiel mit bereits etablierten künstlerischen Mitteln wie der Textproduktion und Szenenentwicklung zu einem fertigen Bühnenstück ausgearbeitet. Als Ergänzung zum eigenen künstlerischen Produzieren der Gruppe finden zudem zwei Vorstellungsbesuche im FFT Düsseldorf statt. Diese Besuche werden durch das Team des FFT Düsseldorf im Rahmen von Publikumsgesprächen mit den SchülerInnen und KünstlerInnen nachbereitet. Die Abschlusspräsentation findet voraussichtlich im Rahmen der „Maskerade –Düsseldorfer Schülertheaterfestival im Goethe-Gymnasium 2019“ statt.