In diesem Projekt entdecken Kinder Alltagstextilien als Material zu kreativ-künstlerischen Arbeiten. Sie hinterfragen durchaus unsere Kleidung und Heimtextilien auf geschlechtsspezifische Merkmale, untersuchen deren Muster, Farben und Formen und setzen diese in neue Zusammenhänge und Nutzungsweisen. Im Zusammenspiel von Wahrnehmung, Verfremdung und Irritation entstehen vielfältige Werke wie Objektkunst, Malereien, Drucke, Zeichnungen und Fotografien.
Michaela Vollmers arbeitet verstärkt malerisch mit der Gruppe. Sie regt dazu an, bekannte ästhetische Muster bzw. Motive aus der Alltagskultur aufzunehmen und zu transformieren. Zum Beispiel bearbeiten die Kinder ausgediente, gemusterte Tischdecken und nutzen diese als Mal- o. Stickgrund. Der Textilfundus der Jugendkunstschule verfügt über zahlreiche Textilien, wie Handtücher, Wolldecken, Gardinen etc. Vielleicht aber entdecken die Kinder auch ein Stück zu Hause, was nun zu einem Kunststück weiter verarbeitet werden darf. Im Weiteren werden auch Bekleidungsstücke als Malgrund dienen. Die LehrerInnen der Schule werden herzlichst dazu eingeladen, ein Stück von sich an die Gruppe zu übergeben. Die Kinder überlegen nachfolgend gemeinsam, was die Besitzerin/den Besitzer des Kleidungsstücks ausmacht und lassen diese Überlegungen in die Gestaltung einfließen. Sicherlich finden die Kinder noch viele Anregungen in ihrem Lebensumfeld zur textilen Umgestaltung wie Schlipse, Sportlermode, Schürzen etc. Unter anderem wird auch die Siebdrucktechnik Anwendung finden.
Valentina Goeck nimmt die Welt der Muster in näheren Augenschein. Was passiert zum Beispiel, wenn ein unscheinbares Muster mutig wird, sich selbstständig macht und wächst und wächst? Um diesem fantasievollen Gedanken nachzugehen, dürfen die Kinder die iPad's der Jugendkunstschule nutzen. Im ersten Schritt machen die Kinder ein Foto von sich, auf dem sie ihr Lieblingskleidungsstück tragen. Natürlich zeichnet sich dieses über ein besonderes Muster bzw Gestaltung aus. Mit Hilfe von einem Grafikprogramm und einem Grafikstift vereinnahmt das Muster nun die Bildfläche und verändert das Bildkonzept. Auch das Thema der Massenproduktion wird die Gruppe aufnehmen. Die Mädchen und Jungen verwandeln ein Massenprodukt ihrer Wahl zum Unikat. Dazu erhalten alle Beteiligten einen Textilartikel aus dem Möbelhaus oder einem Discounter und bearbeiten das ganz nach ihrem Geschmack. Einige der Ergebnisse fließen in das Festival der textilen Kunst ein (4.5.-9.6.2024).