Modest Mussorgskys "Bilder einer Ausstellung" bieten eine hervorragende Grundlage für ein interdisziplinäres musikalisch-kreatives Projekt.
Die vom Komponisten musikalisch gestalteten Bilder sind -gerade für Kinder- ideal, um sich emotional einzufühlen und assoziativ, kreativ gestaltend und darstellend tätig zu werden.
Schrift 1: Hören des gesamten Werkes, dann Hören und daraus erwachsendes Arbeiten anhand der einzelnen "Bilder". Wichtig ist, dass in dieser Phase keiner der dieser Musik zugrunde liegenden Bildtitel erwähnt wird, damit sich die Kinder ganz auf ihre ureigene Vorstellung konzentrieren und diese unvoreingenommen ausdrücken können.
Schrift 2. Nach dieser intensiven Phase der Auseinandersetzung mit den eigenen und Höreindrücken wird die Künstlerin mit den SchülerInnen nun den umgekehrten Weg gehen. Sie lesen und hören ihre eigenen Geschichten, betrachten ihre Kunstwerke/Bilder, sie erinnern sich an Bewegungsformen, die durch die Musik angeregt wurden und durchleben noch einmal ihre Gefühle.
Schrift 3: Die SchülerInnen "komponieren" - auf diesen Erfahrungen basierend - ihre eigenen "Bilder einer Ausstellung". Dabei arbeiten sie im Bereich des Darstellens (Maskenspiel, Pantomime, Schwarzlichttheater, Tanz) und des Musizierens (vokale und instrumentale Gestaltung, Bodypercussion, Musikinstrumente und Alltagsgegenstände als Melodie-, Klang- und Rhythmuserzeuger).
Schritt 4: Abschließend sollen sämtliche Bereiche dieses Werdegangs, der also in beide Richtungen verlaufen soll, in gemeinsam ausgesuchten Exempeln öffentlich präsentiert werden: sowohl textliche wie die bildnerische und bewegungsmäßige Resultate, die aus dem Hören des Werks entstanden sind, als auch die musikalischen Ergebnisse, die als eigenes Musikwerk daraus resultierten. Die SchülerInnen begeben sich also sozusagen auf Mussorgskys - bzw. eines Komponisten - Spuren, ebenso wie sie in die Rolle des Dichters, des Regisseurs, des Malers, des Choreographen, des Darstellers und des Musikers schlüpfen.
Das Ziel ist hier, dass der gesamte kreative Prozess, indem keine bestimmten Abläufe festlegt wird oder verbindliche Zielvorgaben gemacht werden, aus den Kindern selbst heraus entsteht. -Die Vorgabe sind nur die "Koordinaten". Das "Schaubild" und Hörbild selbst entsteht durch die Kreativität der Kinder, die allein oder zu mehreren tätig werden, in einzelnen, aneinander gereihten oder sich überlagernden Aktionen.