Als Teil der Generation Internet braucht man keinen Duden mehr – es gibt ja Google! Freunde hat man so um die tausenfünfhundert – weltweit selbstverständlich – und da hat man auch immer jemanden zum Spielen. Twitter, Facebook, Whatsapp und Co. Halten uns immer auf dem Laufenden, geben uns Raum zur Selbstdarstellung. Langeweile kennt man nur wenn der Akku streikt und de Suche nach der nächsten unbesetzten Steckdose erfolglos bleibt. Für jedes Problem und jedes Interesse offline gibt es eine Forum oder einen Blog online.
Wie funktioniert es „Ich“ zu sein? Was ist das überhaupt? Was an mir ist echt? Was ist konstruiert? Die Altersspanne der über 12- Jährigen ist seit jeher mit dem Ausprobieren und Konkurrieren vom „selbst“ beschäftigt.
Nun wird es heute erweitert durch die Möglichkeit, dies auch mit virtuellen „Selbsten“ den Avataren zu erleben. Was ist der Unterschied? Was passiert denn da? In welcher Beziehung stehe ich zu meinem Avatar, meinem digitalen Selbst? Hat mein digitales Ich auch digitale Probleme? Stärkt mich das für das Leben „Draußen“ oder entferne ich mich sogar von der Wirklichkeit? Ignoriere ich Probleme in meinem sozialen und familiären Umfeld, im schulischen Kontext oder in meiner Zukunftsplanung, da ich immer wieder und viel lieber ausweiche und in die digitale Welt, die letztlich auch immer realer zu sein scheint?
Im Projekt nähern wir uns der Schnittstelle zwischen Realität – also dem Teil der Welt, in der wir atmen, essen und zur Schule gehen und jener anderen, virtuellen Welt, die sich auf Bildschirmen aller Art abspielt und mit künstlerischem und erzählfreudigem Interesse.
Durch das Erfinden von Geschichten, die filmisch umgesetzt werden kann humorvoll oder ernst und ohne moralischen Zeigefinger erforscht und erzählt werden welche Schwierigkeiten und Chancen diese neue Generation hat.
Informative Sequenzen und Interviews bereichern den Arbeitsprozess und erweitern die Auseinandersetzung mit den Themen anzuregen. Bewusstsein zu schaffen, ohne aus dem Blickwinkel der älteren Generation heraus zu belehren.
Vielleicht können auch so Brücken gebaut werden zwischen den Generationen – nicht selten werden die „Digital Natives“ und ihre Gewohnheiten von denjenigen, die offline groß geworden sind , hauptsächlich skeptisch betrachtet und als unnütz abgetan.
Die SchülerInnen werden intensiv in das Arbeiten mit der Film- und Tontechnik eingeführt. Von der Drehbuchplanung bis zum Schnitt liegt möglichst viel in der Hand der Gruppe. Persönliche Geschichten zu erzählen und umzusetzen, regt das kreative Selbstbewusstsein und Reflektionsvermögen an.
Bei Filmprojekten sind erfahrungsgemäß das Arbeiten in der Gruppe und das „Dranbleiben“ die größten Herausforderungen und Lernziele für die SchülerInnen der TWS.