Das Projekt ist konzipiert für die 4. Jahrgangsstufe und wird in zwei Halbjahresabschnitten für 2 Gruppen durchgeführt.

Trotz unserer inzwischen digitalisierten Welt sind Bücher immer noch weltweites Kulturgut mit einer sehr langen Geschichte.
Die Kinder sollen die vielfältigen Aspekte dieser Kunstform kennenlernen und selbst
ausprobieren.
Wir besprechen, wie ein Buch entsteht, was alles dazu gehört: Papier, Ideen für
Geschichten und Illustrationen, Sprache/Schrift, Kunst - Handwerk der Buchbinder.
Diese Teilaspekte dürfen nun selbst ausprobiert werden: wir werden aus Altpapier neue
Papierbögen schöpfen. Dabei lernen wir den aufwendigen Prozess der Papierverarbeitung
im Kleinen kennen. Die Papiere selbst sind eine Kunstform, wenn man sie mit
eingeschöpften Materialien (Konfetti, Pflanzen, Fäden etc.) kreativ gestaltet.
Aus den Papieren stellen wir mit einfachsten Heftungen kleine Kunstbücher her, ebenso
aus Recyclingmaterial wie z.B. Papiertüten/Lebensmittelkartons. Wir schreiben kleine
Geschichten/Gedichte und gestalten diese mit Drucken und Collage.
Viele Bücher landen heute im Müll, weil sie veraltet sind. Aber sogar daraus lässt sich
neue Kunst machen!
Vorhandene Bücher aus der Bücherei - Auflösung der Schule werden schließlich genutzt,
um Buchkunst - Objekte herzustellen. Zur Anregung werden wir dazu Bilder aktueller
Künstler anschauen, die sich mit der Verfremdung befassen.
Dann werden eigene Ideen gesammelt und umgesetzt. Denkbar sind dabei Techniken wie
z.B. Verformen, Reißen, Verkleben usw. Die Objekte werden schließlich mit Farben und Schriftfragmenten ausgestaltet. Hier sollen kulturübergreifend auch Wörter in anderen Sprachen/Schriften genutzt werden. Migranten- und Flüchtlingskinder üben in diesem Projekt spielerisch den Umgang mit deutscher Sprache, dürfen den deutschen Kindern aber auch Ihre Sprache und Schriftform näher bringen.
Als Abschlussprojekt soll gemeinsam eine große Holzplatte mit einer Assemblage aus
Büchern und Schriftfragmenten entstehen, auf der in vielen Sprachen und Schriften
mutmachende Botschaften zu lesen sind (in Übereinstimmung mit der Willkommenskultur
und dem Leitbild der Schule), z.B. „Gemeinsam", „Willkommen", „Miteinander".
Die Kinder werden also jeweils Einzelarbeiten erstellen, sowie Gemeinschaftsarbeiten
(Assemblagen). Diese soll zum einen die persönliche kreative Vision und Umsetzung
fördern, als auch die künstlerische Auseinandersetzung als gemeinschaftlichen und
demokratischen Prozess. Dabei sollen auch interkulturelles Verständnis und Toleranz
erweitert werden.