In dem Theaterprojekt wird mit Grundschulkindern der Jahrgänge 1-4 die Geschichte des tapferen Schneiderleins neu zu erzählt und individuell auf der Bühne gestaltet. Auf der Grundlage des gleichnamigen Märchens entsteht eine eigene Bühnenfassung, die vor Publikum aufgeführt wird.
Das Märchen eignet sich in Form und Inhalt gut für die Altersklasse und größere Gruppen von Kindern. Je nach Interesse und Fähigkeit der Spieler/innen können Menschenfiguren (z.B.: Schneider/Prinzessin), ausgewiesene Märchenfiguren (z.B.: Riesen) und Tiere (z.B.: 7 Fliegen) in Bewegungskompositionen und Szenen erarbeitet werden. Jedes Kind kann dabei in einem angemessenen Rahmen vorkommen, eigene Interessen und Stärken einbringen. Weil das Märchen auch die Vorlage für „Massenszenen“ in Form des königlichen Hofstaats liefert, ergibt sich eine Besonderheit des Projekts: Schülerinnen und Schüler der ersten Klasse haben die Möglichkeit bis zur Mitte der Hauptphase in das Projekt quer einzusteigen - nach dem sie im normalen Schulalltag angekommen sind. Die Geschichte bietet eine gute Grundlage, um Inhalte wie „Klugheit ersetzt Muskelmasse und die Notwendigkeit der Hinterfragung plakativer Behauptungen - „7 auf einen Streich!“ spielerisch leicht und fantasievoll zu thematisieren. Da die Kenntnis des Originalmärchens nicht mehr grundsätzlich vorausgesetzt werden kann, beginnt das Projekt mit einer Märchenstunde.
Nach dieser Anregung entwickeln die Kinder in den folgenden Proben gemeinsam die Figuren und Handlungsorte. So wachsen sie zu einer Gruppe zusammen und erarbeiten als Ensemble ein Gemeinschaftswerk, was die Identifikation mit dem Ergebnis steigert. Der Aufbau der Proben läuft stets nach dergleichen Grundstruktur ab, um Kontinuität und Orientierung zu schaffen.
Eine klare, offene Bühnenfläche bietet Raum zur Entfaltung. Die Notwendigkeit von Requisiten und möglichen Kulissen zeigt sich im Projektverlauf. Ihre Verfertigung in Zusammenarbeit mit Schüler/innen des Kunstunterrichts ist angestrebt.