Ein Playback-Theaterprojekt mit Einbezug verschiedener Sprachen

Wie kann man Kindern den Verlust ihrer Muttersprache als alltagstaugliches Ausdrucksmittel erleichtern? Ein Kind erzählt eine Geschichte aus seinem Alltag, die von den anderen szenisch umgesetzt wird. Das macht Spaß, setzt der Experimentierfreude keine Grenzen und nebenbei vergegenwärtigen sich alle Kinder das Erzählte und tragen Eigenes spielerisch dazu. Nach jeder Szene wird dem Erzähler die Frage gestellt: „War es so?“ Die Antwort wird mit Spannung erwartet.
In dem Übersetzer Projekt erzählen die Kinder ihre Geschichten in ihrer jeweiligen Muttersprache. Ein anderes Kind aus dem gleichen Sprachraum übersetzt die entsprechende Geschichte für alle. Erzähler und Übersetzer wählen Darsteller für die Umsetzung aus. Das Spiel beginnt. Was passiert, wenn der Übersetzer gelogen hat? Jenseits des spielerisch vergnüglichen Teils erleben die Kinder durch die Einbindung ihrer Landessprachen die Wertschätzung ihrer Kultur und Identität. Die deutschsprachigen Freunde lernen den Klang anderer Worte und die oftmals veränderte Mimik und Gestik kennen, die mit anderen Sprachen einhergeht.
Darüber hinaus bietet sich das Playback-Theater als ritualisierte Theaterform an, um auch schüchterne Kinder aus der Reserve zu locken. Der immer gleiche Ablauf von 1. Aufwärmen, 2. Erzählen, 3. Spielen und 4. Klärung: „War es so?“ gibt den Teilnehmern einen sicheren Rahmen, in dem aus Improvisationen ein Stück entstehen kann. Im Hinterkopf existiert das Thema: Traum.