Das Projekt "Die Kunsträuber" nimmt Gemälde oder Objekte der Kunstgeschichte unter die Lupe und gestaltet sie mit individueller Note der Schüler/innen neu, ohne dass dabei der Ursprung bzw. Wiedererkennungswert des Kunstwerks ganz verloren gehen soll.
In unterschiedlich langen Projektphasen sollen sich die Schüler/innen verschiedenen Werken widmen und durch die Herangehensweise des Kopierens sowohl der Technik, dem Motiv als auch dem Künstler und seiner Zeit näher kommen.
"Wie beeinflusst der Pinselstrich die Zuordnung zu einem bestimmten Künstler" oder "Welche Materialien oder Farben sind typisch für welchen Künstler/In?" oder "Was sagen die Kleidung/Objekte/Gegenstände über den Künstler und seine Zeit aus?" sind dabei typische (beispielhafte) Fragen.

Über das Schuljahr verteilt sollen die Schüler/Innen die Möglichkeit bekommen, bei der Umsetzung ihrer Bildideen eine möglichst große Bandbreite an Materialien und Farben kennenzulernen, die im regulären Unterricht sonst nicht behandelt werden. Dazu gehört neben der Arbeit mit Leinwand und Acrylfarben auch das Anrühren von Pigmenten oder das plastische Arbeiten mit Modeliermasse.

Bei der Umsetzung wird den Schüler/Innen durch die intensive Beschäftigung mit der berühmten Vorlage auf spielerische Art und Weise Kunstgeschichte "erlebbar" gemacht.
Dennoch soll das Projekt über die bloße Nachbildung und ein eintöniges Kopieren von Kunstschätzen hinausgehen. Vielmehr ist die Idee hinter "den Kunsträubern", bildnerisch Vergangenheit und Gegenwart zu vereinen. Die Kunstwerke, welche während des Projekts als Inspiration dienen, sollen nicht nur genau betrachtet und nachempfunden werden - vielmehr sollen sie von den Schüler/Innen so transformiert werden, dass das "Alte" mit der persönlichen Note jedes einzelnen zusammen zu etwas "Neuem" wird.
So darf es etwa passieren, dass die Mona Lisa einen neuen Haarschnitt bekommt, in Edward Hoppers Strassenansichten angebaut wurde oder in Monet's Seerosenteich ein Schlauchbot schwimmt, je nach Geschmack des ausführenden Künstlers/Schülers.

Gezeigt werden sollen zum Ende des Schuljahres die entstandenen Werke in einer gesonderten Ausstellung (etwa auf der Atelieretage des Kulturreviers Radbod).
Außerdem soll ein Ausstellungskatalog gedruckt werden, in dem alle "generalüberholten" Kunstwerke einen Platz finden.