Jüngst haben Hirnforscher wie z.B. M. Spitzer herausgefunden, dass digitale Medien süchtig machen und somit langfristig dem Körper und vor allem dem Geist schaden.
Dieses Theaterprojekt soll sich mit dem Thema kritisch und zugleich spielerisch auseinandersetzen. Die SchülerInnen sollen Einblicke in die Thematik bekommen und ihren Medienkonsum selbst kritisch reflektieren.
Für die künstlerische Umsetzung gibt es verschiedene denkbare Ansätze, wobei den Schülern die Wahl gelassen werden soll, für welchen sie sich entscheiden: Einen "Klassiker" mit dem Thema verquicken? Auch Poetry Slams bieten sich hervorragend dazu an, sich dieser Problematik kreativ zu stellen.
Eine dritte, mögliche Herangehensweise wäre eine selbst gestaltete Revue, in der man sich mit dem sozialen Wandel im Bereich der Medien auseinander setzt, eine Art Zeitreise durch die Jahrzehnte der unterschiedlichen Jugendkulturen. Welche Medien waren früher „hip" und welche sind es heute? Und warum? Das Medium Theater erscheint da geradezu altmodisch. Gerade deshalb eignet es sich für dieses Thema, weil es den Blick wieder auf das eigentliche Zentrum zu lenken vermag: Den Menschen.
In erster Linie geht es darum, den Jugendlichen eine Bühne zu geben, auf der sie sich entfalten, mitteilen und artikulieren können. Die Wichtigkeit des genauen Zusehens - das Hinsehens - wird dabei ebenso vermittelt wie das Darstellen und das Reden vor Menschen. Sie werden dazu angeregt, auf der Bühne für eine Position einzustehen; dabei muss es nicht einmal immer die eigene sein. Auf diese Weise soll ihnen ein Spiel mit verschiedenen Identitäten ermöglicht und die Fähigkeit, sich in jemand anderen "hinein zu versetzen" geschult werden.
Neben der Entwicklung der eigenen Aufführung sind auch Theaterbesuche geplant, nach denen die Schüler mit den Darstellern ins Gespräch kommen können.
Vorstellungsbesuche am Schauspielhaus sind genau so denkbar wie Kom(m)ödchen-Besuche oder sogar Stand-up-Aufführungen. Dabei interessiert uns auch die Frage: Muss eine Aufführung immer unterhalten? Was heißt es, wenn plötzlich ich derjenige bin, von dem erwartet wird, nicht zu langweilen? Haben sich unsere Sehgewohnheiten schon so verändert, dass es uns nicht mehr reicht, einem Menschen beim Nachdenken zuzusehen?
Von Interesse ist sicher auch der Theater- und Filmbetrieb als solcher. Welche Berufe gibt es am Theater und beim Film? Ist "Künstler sein" eine Alternative zum 9-5-Job?