Im vergangenen Schuljahr lag der Schwerpunkt unserer künstlerischen Zusammenarbeit in den sogenannten Sprachförderklassen.
Diese Klassen wurden zugunsten der Integration und Unterstützung jugendlicher Geflüchteter und anderen SchülerInnen mit Migrationshintergrund an der Hauptschule Hügelstraße mit Standort Röttgen installiert.
So heterogen sie sind haben sie von der musikalischen Arbeit sehr profitieren können.
Diese fruchtbare Arbeit würden wir gerne fortsetzen.
Die großen Chancen und Herausforderungen bestehen hier darin, über Musik und musikalische Strukturen zum Ankommen im neuen Umfeld beizutragen und Kommunikation über kulturelle, nationale, religiöse und geschlechtsspezifische und sprachliche Grenzen hinweg zu ermöglichen und kreativ zu befördern.
Musik und Rhythmus sind universelle Sprachen, die auch bei sehr geringen Deutschkenntnissen und mit SchülerInnen aus den unterschiedlichsten Herkunftsländern zur Verständigung in der Gruppe, zur Bildung eines Gruppengefühls und zum Spracherwerb beitragen können.
Wir möchten im kommenden Schuljahr unser Projekt um den Aspekt der öffentlichen Performance erweitern.
Dazu planen wir, in Zusammenarbeit mit dem Schulsozialarbeiter Uwe Schorn ein bewegliches Musikmobil zu bauen und künstlerisch zu gestalten.
Es soll gemeinsam von allen sowohl im Rahmen der Schule als auch im öffentlichen Umfeld, z.B auf der Wuppertaler Kulturachse Nordbahnstraße, bespielt werden.
Unser Projekt "drums for you" versteht sich mit dem neuen Titel "- open doors!" im doppelten Sinne als Türöffner.
Zum einen geht es um den Aspekt der "geöffneten Tür", durch die wir das Schulgebäude verlassen und öffentlich performen, zum anderen im übertragenen Sinn um den Aufruf "öffne Türen"!
Sich dem Fremden zu öffnen, von beiden Seiten Barrieren zu überwinden, Schwellen zu überschreiten kann Begegnung und Kommunikation möglich werden lassen.
Für die Jugendlichen ist das Projekt "Drums for you - open doors!" eine großartige Chance, musikalisches Erleben, Orientierung im neuen Umfeld und künstlerisch - handwerkliches Arbeiten mit Spracherwerb zu verbinden.
Die handwerkliche Arbeit im Werkraum der Schule trägt neben der Musik dazu bei, den Jugendlichen, die zum Teil mit traumatischen Erfahrungen nach Deutschland kamen, das Erleben von Selbstwirksamkeit zu ermöglichen und ihnen Sinn und Erfolg des eigenen Tuns zu vermitteln.
Auch kann durch die Coeducation im musischen und handwerklichen Bereich den teilweise bestehenden Vorstellungen zu den Geschlechterrollen eine neue Erfahrung entgegengesetzt werden.
Die SchülerInnen sind hoch motiviert und integrieren als "Coach" neu Hinzukommende sehr gut.
Sie sind sehr daran interessiert, das Projekt im kommenden Schuljahr fortzusetzen und auszubauen.