Die Ardeyschule in Essen-Rellinghausen ist 187 Jahre alt. Kaum jemand weiß, warum die Schule ihren Namen trägt. Geht der Name zurück auf die "Herrschaft von Ardey", einem Adelsgeschlecht aus Fröndenberg? Gibt es eine Verbindung zu Rabodo von Rüdenberg und dem sagenumwobenen Ritter Embert, der aus der belagerten Burg Ardey fliehen musste und in der Eile seine Kostbarkeiten in einen Brunnen warf, der bis auf den Ruhrspiegel hinab reichte und dessen Schatz noch heute des Nachts von einem Licht beschienen und tagsüber von einer Henne mit ihren Küken bewacht wird?
In einer ersten Phase des Projekts werden mit den Kindern Mythen und Sagen erforscht und selbst (in Form von eigenen kleinen Erzählungen) erfunden, die mit der Geschichte der Schule zutun haben oder – ein bisschen Phantasie vorausgesetzt - zu tun haben könnten. In einer nächsten Phase werden diese Erzählungen und Mythen zu einer einzigen großen Erzählung verwoben, welche als Theaterstück inszeniert wird.
Alle das Projekt betreffenden Entscheidungen werden zusammen mit den Kindern in demokratischen Diskussionsrunden getroffen, wobei dem Leiter der Theater-AG eine lenkende Funktion zukommt. Alle Aspekte des zu .erarbeitenden Stückes werden weitestmöglich von den Kindern unter Anleitung selbst entwickelt (d.h. Handlung, Bühnenbild, Musik, Requisiten, evtl. Tanz). Die Kinder erhalten dabei je nach Interesse, Vorliebe, Stärken schwerpunktmäßig eine künstlerisch verantwortungsvolle Aufgabe in
einer der Sparten. Jedes Kind erhält, sofern dies gewünscht ist, eine Rolle im Stück (nötigenfalls wird das Stück demgemäß adaptiert). In regelmäßigen Abständen wird mit den Kindern über den Stand/Fortschritt des Projektes gesprochen, Probleme werden gemeinsam erörtert und in der Gruppe gelöst. Die Kinder erfahren sich selbst als wichtigen Teil der Gemeinschaft. Jedes Kind ist wichtig für die Erarbeitung und das Gelingen des Stückes und besitzt Fähigkeiten, die zum Erfolg des gemeinsamen Projektes beitragen. Die Kinder sollen sich selbst als individuell fähig und erfolgreich erfahren, sich als Person und Menschen ernst genommen und wertgeschätzt fühlen. Es kommt nicht nur auf rein kognitive Fähigkeiten an, sondern auch auf emotionale, soziale und kreative Kompetenzen. Kreativität, die in jedem Kind steckt, soll aktiviert und gefördert und durch das entstehende Gemeinschaftsgefühl eine mögliche Ausgrenzung einiger Kinder aufgelöst werden. Der Entstehungsprozess des Projekts wird ggf. mithilfe von Filmaufnahmen dokumentiert.
Am Ende des Projektes steht eine öffentliche Aufführung des erarbeiteten Theaterstückes.