Das Projekt greift auf anthroposophische Erkenntnisse zum plastischen Arbeiten mit Ton zurück. Jeder Mensch hat schöpferische und kreative Potenziale. Ton ist im besonderen Maße selbstwirksam. Durch die dreidimensionale Struktur bietet Ton ein natürliches haptisches Element zur Erfahrung der eigenen schöpferischen Fähigkeiten. Vorstellungskraft, Phantasie und die eigene Gestaltungskraft sind elementar erlebbar. Im Projekt darf jedes Kind ohne Leistungsdruck und ohne Bewertung einfach seinen „ schöpferisch und kreativen Impulsen folgen und plastizieren oder Materialerfahrungen sammeln. Die Tonteile werden zum Teil in ein großes Mosaik zum Thema "Unserer Erde" eingearbeitet, sodass ein soziales Kunstwerk der Kinder entsteht. Zusätzlich erarbeiten sie Teile für einen Töpferbazar, aus dessen Erlös Obstbäume für den Schulgarten gepflanzt werden sollen: Naturschutz und Kreativität: Erde für die Erde. Die Kinder erfahren, dass sie mit ihren eigenen Händen formen und erschaffen können. Dabei kommt es nicht auf das Produkt allein an, sondern auf den Prozess des Gestaltens. Es ist spannend zu erfahren, dass aus Erde Tongefäße entstehen und als elementares Handwerk der Antike bis heute Tonwaren ihren Platz in der Gesellschaft erhalten haben. Es ist ein besonderes Handwerk, das erhalten und vermittelt wird. Die Tonerde bietet sinnliche Erfahrungen, fördert Kraft, Vorstellungsvermögen, Phantasie und bietet Gelegenheit zur Entspannung und vielseitigen Entfaltung der eigenen Kreativität. Tonerde in verschiedenen Farbnuancen wird zu Verfügung gestellt, ebenso Engoben zum Bemalen. Die Projektleitung unterstützt die Ideen der Kinder und greift deren Impulse auf. Techniken und handwerkliche Grundfertigkeiten werden vermittelt, anhand derer die Kinder ihre eigenen Ideen und Phantasien umsetzen können. Die Altersstruktur kann durchaus gemischt sein, soziales Lernen miteinander steht im Vordergrund. Die unterschiedlichen Entwicklungsstände begünstigen ein vielseitiges, inspirierendes und tolerantes Arbeiten mit dem Werkstoff Ton.
Die fertigen Werke werden nach dem Brennen gesammelt und bleiben während des Projektverlaufs in der Schule. Einerseits bleiben die Dinge in der Schule um den Prozess zu dokumentieren, andererseits sollen Teile für den Bazar gespendet werden, von dessen Erlös die Kinder dann Bäume pflanzen können. Die Eltern werden über das Projekt informiert. Nach Abschluss des Projekts entscheidet jedes Kind, welche Gegenstände es behalten möchte und welche es zum Verkauf anbieten mag. Zusätzlich wird ein Wandmosaik aus Fliesen und Scherben angefertigt, das an die Arbeit mit dem Material Ton erinnern soll und die Vielseitigkeit der Erde darstellen soll. Wenn die Kinder die Arbeit mit Ton kennen und Freude daran finden, könnten weiterhin Projekttage mit Ton zu den verschiedensten Themen im Schulalltag angeboten werden. Ton ist ein relativ preiswertes Naturmaterial, das Kinder gerne annehmen. Kneten fördert die Fein-und Grobmotorik und räumliches Vorstellungsvermögen und wirkt sich positiv auf die Entwicklung aus.