Fabelhafte Welt
Tierfabeln gehören zum erzählerischen Kulturgut aller Völker und Epochen. Jean de La Fontaine, der wohl bekannteste Vertreter dieses Genres, sammelte Fabeln aus einer Vielzahl westlicher und östlicher Quellen und adaptierte sie in freie Verse. Aber auch andere AutorInnen bis hin zur Gegenwart bedienen sich, gereimt oder in Prosa, dieses Mittels, um moralische bzw. gesellschaftliche Werte und Normen über den Umweg in die Tier- und Pflanzenwelt zu veranschaulichen. Tiere werden hier mit menschlichen Charakteristika versehen, oft Stereotype, in denen wir uns und unsere Mitmenschen wiedererkennen: Der Geizige, der Listige, der Faule, der Fleißige, der Dumme usw. usw. In Der Vergangenheit diente die Fabel oft als Schutz vor Strafe wenn der Autor etwa gegen die Obrigkeit rebellieren wollte. Im Falle unserer SchülerInnen dient sie als Möglichkeit der Verfremdung, um Dinge leichter an- bzw. aussprechen zu können. Über die Freude der Kinder an Tierdarstellung, die wir in den vergangenen Jahren immer wieder feststellen konnten, lassen sich moralische Werte im Umgang miteinander besser und wirkungsvoller transportieren als in der direkten Konfrontation. Gemeinsam wollen wir die wichtigsten Fabeln sammeln un in einem szenischen Bilderbogen zur Aufführung bringen.
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