Wie hält eigentlich die Wolle zusammen? Wie verbindet man Stöcke, wenn man etwas bauen möchte? Was kann man mit einem Klumpen Ton anfangen? Die Kinder der Erwin-Hegemann-Schule kommen zu 97 % aus Elternhäusern mit Migrationshintergrund und zu einem großen Teil aus Familien mit vielfältigen sozialen Problemen. Begegnung mit Kunst findet bei ihnen ausschließlich in der Schule statt. Über den Kunstunterricht hinaus ist es daher wichtig, den SchülerInnen einen Rahmen zu bieten, in dem sie schöpferisch tätig werden können und sich selbst als kreative Wesen erleben können.
Das Experimentieren mit Naturmaterialien setzt einen Gegenpol zum technisierten und vorstrukturierten Lebensumfeld der Kinder. Den Kindern werden im Laufe eines Schuljahres die Materialien Wolle, Weidenruten und Ton vorgestellt. Sie erlernen die Grundtechniken der Verarbeitung der jeweiligen Materialien, in dem sie kleine Arbeiten aus diesen Materialien herstellen: z. B. Filzkugeln, Wollbänder, Wollbilder, kleine Flechtarbeiten aus Weidenruten, wie beispielsweise Körbchen, geflochtenen Flächen und schließlich werden sie plastisch mit Ton gestalten, wobei die freie Formenwahl im Vordergrund stehen soll. Im nächsten Schritt können die Materialien miteinander kombiniert werden, Wolle im Flechtwerk und Flechtwerk mit Lehm und Wolle. So können freie Skulpturen entstehen. Darüber hinaus ist es auch denkbar, mit den neu erworbenen Fähigkeiten und Möglichkeiten eine gemeinsame Rauminstallation zu gestalten. Der Phantasie werden dabei keine Grenzen gesetzt. Gemeinschaftsarbeiten sind hierbei ausdrücklich erwünscht. Das Arbeiten soll sich ich an den Bedürfnissen der Kinder ausrichten.
Zum Ende des Projektes wird eine kleine Kunstausstellung in der Schule stattfinden.