Wir arbeiten mit einer Auswahl von Schülerinnen einer 9. Klasse der Hauptschule Römer-Castell, Bonn, die im Schuljahr 2008/2009 bereits an einem künstlerischen Kurzzeitprojekt teilgenommen haben. Im Zuge der unmittelbar bevorstehenden Umstrukturierung dieser Hauptschule zu einer Gesamtschule konnte bei diesen Schülerinnen (die diese Schule weiterhin als Hauptschüler besuchen müssen) beobachtet werden, dass das Gefühl, auf ein „Abstellgleis“ geraten zu sein, ihre Motivation, ihr Leben eigenverantwortlich positiv zu gestalten, weitgehend zerstört hat. Wir arbeiten mit den künstlerischen Medien Malerei, Zeichnen, Fotografie, Sprache, Tanz und Theater. Diese breite Palette ist die Voraussetzung dafür, dass die Schülerinnen ihre je unterschiedlichen Potenziale im Laufe des Projektzeitraums entdecken und entfalten können.

Die bei dieser Art von Arbeit sich erfahrungsgemäß ergebenden Krisenpunkte können zum einen genutzt werden, um bei den Schülerinnen ein vitales Bewusstsein ihrer Eigenverantwortung gegenüber ihrer Zukunftsgestaltung wachzurufen, und zum anderen, ihnen die Erfahrung des erfolgreichen Überschreitens zunächst unüberwindlich erscheinender Grenzen zu ermöglichen. Diese Erfahrung potenziert sich durch die im Rahmen einer Gruppenarbeit wirksamen Synergieeffekte und ist damit ein unabdingbarer Baustein sozialer Kompetenzentwicklung.
Es ist unser Anliegen, sowohl das während des Kurzzeitprojektes zutage getretene Gewaltpotenzial innerhalb der Klassengemeinschaft als auch die je individuellen inneren Blockaden in konkrete Bilder zu bringen, und so für die Schülerinnen anschaubar zu machen. Dies ist nötig, damit die Schülerinnen eigene Lösungswege und Entwicklungsschritte gehen können. Abschluss des Projekts wird sein, die Schülerinnen dabei zu unterstützen, im Team eine ihren Vorstellungen entsprechende, geeignete öffentliche Präsentationsform (z.B Ausstellung, Performance, lmpro-Theater etc.) für die materiellen und immateriellen Ergebnisse des gesamten Projekts zu finden