Die jugendliche Zielgruppe (11/12 Jahre) befindet sich in einer wichtigen Lebensphase, die das Verlassen der Kindheit und den Eintritt in die Adoleszenz umfasst. Die damit verbundene intensivierte Gefühlswelt, mit der Zwiespälte und Unsicherheiten einhergehen, bedarf einer neuen Form, die durch schöpferische Gestaltung erkannt und umgesetzt werden soll. Dabei sollen eigene Wünsche bildnerischen Ausdruck finden und das Gefühl für Proportionen, Farbwirkungen und Formensprache entwickelt werden.
Durch spontanes wie angeleitetes Ausprobieren und Kennenlernen von unterschiedlichen malerischen Mitteln und Techniken (malen mit Schwamm, Pinsel, Spachtel, Finger, Stoff; kratzen, tupfen, Spritzen u.a.) wird der eigene Kanon erweitert.
Als Anregung und Hilfe bei der Motivsuche und Motivwahl soll einerseits visuelles Material dienen: Fotos, Kunstkataloge, Comics, Hochglanzmagazine Zeitungen, aber auch Gegenstände und/oder Erlebnisse, die für die Schüler selbst eine Bedeutung haben und Ausgangspunkte für den Malprozess sein können.
Jeder Schüler wird eigenverantwortlich Leinwände und andere Malträger gestalten.
Der prozesshafte Charakter soll dazu genutzt werden, einen Raum zu schaffen, in dem Jugendliche, die anders "funktionieren" als die Gesellschaft es erwartet, Rückhalt erfahren und gleichzeitig gestalterisches Selbstbewusstsein entwickeln können, indem sie entdecken, dass sie "Bildschritte" selbstständig gehen, sich ausdrücken können und durch das "bildnerische Sprachrohr" Gehör und Anerkennung finden.