Vom Titel ausgehend, ging es zuerst darum, das Thema inhaltlich einzukreisen und eine Beziehung zu dem Thema aufzubauen. Danach, in der ersten praktischen Vorbereitungsphase, wurde nach bildhaften Übersetzungen gesucht, die mittels geeigneter Techniken angewandt werden sollten. Die Schüler lernten hierbei durch angeleitetes wie spontanes Ausprobieren die Acrylfarbe kennen. Durch die Anwendung dieser Technik entstanden die ersten Bildmotive und Entwürfe für zwei ca. 10 Meter lange, sich gegenüberliegende Flurwände, die es zu gestalten galt.

In der zweiten Durchführungsphase, der großflächigen Malereien, wurden die zuvor entwickelten Motive übertragen, weiterentwickelt und mehrmals nachbearbeitet. Die Schüler mussten dabei lernen, dass das Wandbild nicht nur aus einem einzigen, sondern aus vielen unterschiedlichen Motiven bestand, die mit einer tragenden Farbgebung zusammen gehalten werden mussten. In dieser prozessorientierten Phase, lernten die Schüler die Notwendigkeit von Korrekturen kennen, bei denen die zuerst angelegten Farbflächen, zugunsten eines größeren Ganzen häufiger überarbeitet werden mussten. Farbübereinstimmungen, Größenverhältnisse, Proportionen der einzelnen Figuren und Gegenstände mussten stets mitberücksichtigt werden.
Der richtige Umgang mit einer Vielzahl von Werkzeugen (Pinsel, Schwämme, Hände) musste z.T erlernt, dann abwechselnd angewandt und vor allem verfeinert werden. Die farbliche Wirkung durfte dabei nicht außer Acht gelassen werden und vor allem die Freude an der eigenen schöpferischen Arbeit musste über die Dauer des gesamten Projektes aufrechterhalten werden.

Das Kunstprojekt bot jedem Schüler den größtmöglichen Freiraum, um seine eigenen Gestaltungsvorstellungen zu entwickeln, die in das gemeinsame Wandbild einflossen. Als Ergebnis des Wandmalprojektes treten die beiden sich gegenüberliegenden Wände in einen Dialog sich gegenseitig ergänzender Blickperspektiven: die eine Wand zeigt den Blick vom Strand auf ein tosendes Meer, seine Tiefen, Pflanzen und Meeresbewohner, die gegenüberliegende Wand präsentiert spielende, vergnügte Menschen, die einem unbeschwerten Strandleben nachgehen, Sandburgen bauen, mit Bällen spielen und Eis essen, über deren Köpfen ein zwischen 2 Zeppelinen gespannter Banner mit der Aufschrift: "Comenius Schule Ratingen Lintorf" schwebt.

Die Lehrer aus den umliegenden Klassen, die das Wachsen der Wandgestaltung miterlebt haben, äußerten sich begeistert über die Fähigkeiten ihrer Schüler sowie über ein außergewöhnlich individuelles Wandbild. Dessen identitätsstiftender Charakter, mit seiner lebensbejahenden und optimistischen Aussage, wirkt gleichzeitig einem möglichen destruktiven Verhalten entgegen.