Das Thema Graffiti, oft öffentliches Ärgernis und manchmal Ausdruck von Aggression und Protest, übt auf Jugendliche eine besondere Faszination aus.
An legalen Übungswänden wird der Wunsch, an dem Wettstreit um das interessanteste und wirkungsvollste Graffito teilzuhaben, in geordnete Wege gelenkt.
Zumindest ein Ziel ist damit erreicht: die Jugendlichen erhalten die Möglichkeit, sich großformatig, expressiv und durchaus künstlerisch auszudrücken. Etwas, das in ihrem Alltag sonst oft nicht möglich ist.

Ein gutes Graffito zu erarbeiten, egal, ob nur im Entwurf oder im großen Format realisiert, ist künstlerische Tätigkeit. Es sind nicht unbedingt Sprayfarben nötig, vielmehr sind es zeichnerische und malerische Grundlagen, die für ein gelungenes Bild angewendet werden müssen.
Allein das Zeichnen von dreidimensionalen Formen ist Herausforderung und, wenn es gelingt, Erfolgserlebnis genug.
Das große Format erfordert planmäßige Arbeitsweise und hebt uns aus unserem A4-Alltag heraus. Das Thema bietet Ausblicke in die Kunstgeschichte, angefangen mit Höhlenmalereien, ebenso in die Politik, wenn wir an die Berliner Mauer denken.

Unser Ziel ist die Bemalung einer 15 Meter langen Betonmauer, die einen Teil des Schulhofes begrenzt, mit einem Schriftzug. Die Schüler erarbeiten verschiedene eigene Entwürfe, die schließlich zu einem gemeinsamen Entwurf zusammengefasst werden, und bereiten sich in Schritten auf das großformatige Malen vor. Im März werden wir mit der Realisierung draußen beginnen.

Wir glauben, auch ausgehend von Erfahrungen aus dem Projekt „Wir über uns“, bei dem wir uns bereits mit großformatiger Schrift beschäftigt haben, dass das Thema Graffiti besonders geeignet ist, Schüler für künstlerische Tätigkeit zu begeistern.