Zu Beginn des Projekts sollen die SchülerInnen eine Sammlung von Alltagsobjekten und Abbildungen (eigene Fotos, Zeitschriften, Bücher, Internet, etc.) zu den ästhetischen Kategorien "schön" und "hässlich" zusammenstellen.
Anhand dieser Objekte / Bilder sollen die zugrunde liegenden Kriterien für die ästhetischen Urteile herausgearbeitet werden (z.B. alt / neu; defekt; bestimmte Farbigkeit; Symmetrie u.v.a.m.) Darüber hinaus könnten erste Themen entdeckt werden, in denen sich die Hässlichkeit kristallisiert wie etwa: Alter, Krankheit, Tod, Gewalt, Leiblichkeit, Natur..
(vgl. Umberto Eco, Geschichte der Schönheit/Hässlichkeit). Insbesondere sollen Fragehaltungen angebahnt werden.
Primäres Ziel dieser Einstiegsphase ist es, die Jugendlichen an die Bandbreite des Themas "Schönheit / Hässlichkeit" heranzuführen.
Nach diesem offenen Einstieg sollen sich die Jugendlichen individuell mit der Frage auseinandersetzen "Was finde ich schön (an mir)? Was finde ich hässlich (an mir)?"
Einbezogen werden sollen nicht nur äußere Merkmale, sondern (nach Wahl) auch Verhaltensweisen oder Eigenschaften (z.B. Verbissenheit), sowie Wunschvorstellungen (z.B. volle Lippen). Dabei bleibt offen, ob die SchülerInnen sich selbst dabei explizit auf ihre eigene Person (Äußeres, Charakter, Verhalten) beziehen oder ob ihr ästhetisches Urteil allgemeine Gegebenheiten bei anderen Menschen thematisiert.
Ziel dieser Erkundungsphase ist eine individuelle thematische/inhaltliche Eingrenzung.
Im Folgenden sollen die Jugendlichen eine Bildidee (inszenierte Fotografie) entwickeln, die ihre ästhetischen Vorstellungen veranschaulicht. Dabei soll das ästhetische Objekt in übertriebener Weise gesteigert dargestellt werden.
Gestalterische Mittel können u.a. sein: Körperhaltung, Ausschnitt/ Detail, Requisiten, Hintergrund, Beleuchtung. Ggf. müssen Requisiten, Kostüme und Hintergrund selbst angefertigt werden.
Die SchülerInnen halten ihre Gestaltungsideen zunächst fest.
Ziele dieser Gestaltungsphase sind eine kreative Bildfindung, die Reflexion eigener ästhetischer Urteile und die Vorbereitung auf die Realisation eines inszenierten Fotos.
Anschließend sollen die SchülerInnen ihre szenischen Arrangements unter meiner Anleitung fotografisch festhalten. Gegebenenfalls werden die SchülerInnen mit den Manipulationsmöglichkeiten der digitalen Bildbearbeitung vertraut gemacht.
Am Ende wird eine Ausstellung geplant und durchgeführt. Dazu müssen die SchülerInnen die fertigen Prints auf MDF Platten aufziehen, die Hängung planen, Einladungen und Plakate gestalten und die Vernissage ausrichten.
Ziel dieses Projektes ist es, den Schülerinnen grundlegende fotografischen Techniken zu vermitteln und die Entstehung des ästhetischer Urteile zu reflektieren und dabei Fotografie als Medium der Kunst zu begreifen.