"Ich bin ein Star" soll als eine provokante Einladung verstanden werden mit den Mitteln der Collage ein Selbstbildnis zu kleben, schneiden oder zu reißen. In der Lebenswirklichkeit der SchülerInnen bildet das Bild in der Werbung eine große Rolle. Ausgehend davon schauen sich die SchülerInnen in einem ersten Schritt Werbung in den unterschiedlichen Medien wie Zeitungen, Zeitschriften und in Werbespots in Fernsehen an. Daran sollen sie herausarbeiten, mit welchen Mitteln die einzelnen Produkte beworben werden. Durch das Anschauen und im Vergleich erfahren sie, welche Wirkung Farben, Formen, Licht, Größe und Perspektive auf den Zuschauer hat. Die Projektleitung leitet die SchülerInnen an, besonders die Darstellung von Personen, das jeweilige Geschlecht, die Körperpartien und die Bildaufteilung genau zu betrachten. Das Wissen um diesen Aufbau und die verschiedenen Bildbausteine soll die SchülerInnen befähigen, dieses bei der eigenen Collage zu nutzen und einzubauen. Auch sollen in den Gesprächen die Werbestrategien kritisch hinterfragt werden. Im nächsten Schritt planen und skizzieren die SchülerInnen ihre eigene Darstellung. Dazu sind Gespräche über die eigene Wahrnehmung wie besondere äußere Merkmale, Stärken oder Hobbys notwendig.
Die Projektleiterin unterstützt sie bei der Wahl des Formats - die Frage der Größe, ob das Blatt rund oder eckig oder dreieckig sein soll oder ob es basierend auf einer stabilen Pappe oder einer Holzplatte auch ein dreidimensionales Werk werden soll. Denkbar ist auch eine Gestaltung aus Pappmache, bei der zunächst beispielsweise ein Luftballon mit Papier beklebt wird. In dieser Phase ist mit den einzelnen SchülerInnen zu klären, ob das Selbstbildnis nur den Kopf oder den ganzen Körper umfassen soll. Um den SchülerInnen jede Chance des "Sich-Findens" zu ermöglichen, kann sich im Dialog mit der Projektleitung und den einzelnen SchülerInnen ergeben, dass sich manche als Tiere oder Fabelwesen darstellen möchten. In dieser Entwicklungsphase ist die Nähe zu Fabel- und Fantasiewesen noch sehr groß. Dies alles soll möglich sein. Die SchülerInnen stellen zunächst kleine Skizzen her und stellen sie, wenn die Gruppendynamik dies zulässt, in der Gruppe vor. Dies erfordert Mut, da sie sich einander mit ihren Wünschen des Selbstseins zeigen. Die Projektleitung kann hier unterstützend wirken, indem sie die SchülerInnen in Tandems sich beraten und vorstellen lässt. Die dritte Phase ist die eigentliche Gestaltung selbst. Anhand der Skizze und der Planung fertigen die SchülerInnen nun ihr Selbstbildnis an. Hierbei kann es wichtig sein, dass sie Bestätigung in ihrem Tun erfahren und Durststrecken überwinden lernen und das Projekt zu Ende bringen. Korrekturen und Veränderungen sollten möglich sein. Das Ziel dieses Projekts ist die Auseinandersetzung mit den fertigen Bildern der Werbung in Bezug zur eigenen Wahrnehmung. Diese Eigenwahrnehmung unterstützt durch Ideen der Gruppe wird dann durch Kreativität zu einem Kunstwerk. Bei einer abschließenden Ausstellung kann eine Performance gezeigt werden, bei der die SchülerInnen das Publikum mit einbezieht. Deren Aufgabe kann dann die Zuordnung der SchülerInnen zu ihren Werken sein.