Ich bin so froh, dass ich ein Mädchen bin – aber was bedeutet das eigentlich? Was wird von mir erwartet oder was erwarte ich selbst? Was für potentielle Rollenbilder stecken dahinter – sowohl bei jeder Einzelnen als auch bei der Masse? Gerade in der Phase der Pubertät stellt sich diese Frage besonders dringend: das Chaos der eigenen und fremden Erwartungen, die Richtung, in die man / frau sich bewegen möchte oder muss – all dies ist schwer zu fassen und zu sortieren. Hinzu kommt der unterschiedliche religiöse oder kulturelle Hintergrund der beteiligten Mädchen. Durch die konkrete, szenische Auseinadersetzung mit dem Thema haben die Schülerinnen die Chance, bestehende Klischees abzubauen bzw. Dinge von einander kennen zu lernen, die sich so vielleicht nicht vermutet hätten.
In spielerischer Atmosphäre werden die Teilnehmerinnen gemeinsam über Ideensammlung, Improvisationen, Verwendung unterschiedlicher Texte etc. herausfinden, welche konkreten Fragestellungen für die Einzelne wichtig sind und wie sie szenisch bearbeitet werden können. Je nach Entwicklung und Wünschen der Schülerinnen werden die entstehenden Szenen zu einer Szenencollage oder zu einem Theaterstück zusammen gefügt und im Anschluss zur Aufführung gebracht.
Für die szenische Umsetzung werden verschiedene Stilmittel der Darstellung verwendet, z.B. Rhythmus-Einheiten, chorische oder choreographische Elemente, abstrakte und realistische Sequenzen etc. Die Bandbreite ist groß und bietet jeder Teilnehmerin die Chance, eine für sie passende Ausdrucksmöglichkeit zu finden. Auch für eine ästhetisch ansprechende Szenenentwicklung bieten die verschiedenen Stilmittel eine große Vielfalt an Möglichkeiten.
Neben der konkreten Szenenarbeit besteht ein wesentlicher Teil der Probeneinheiten aus schauspielerischer Basisarbeit z.B. Ausdrucks- und Bewegungstraining, Rhythmusschulung, Konzentration und Koordination, Stimm-/Sprachtraining, Team- und Partnerspiele etc. Ein besonderer Fokus wird auf eine lockere, vertrauensvolle Arbeitsatmosphäre gelegt, damit die Mädchen die Chance haben, auch ungewohnte oder emotionale Dinge auszuprobieren.