Das Projekt greift die desorientierung in Trennungssituationen thematisch auf und stellt sie ins Zentrum der gestalterischen Auseinandersetzung mit dem Ziel, Regeln zu erkennen, Antworten zu finden, Wege zu öffnen, Entscheidungen zu treffen und Verantwortung zu übernehmen. Hierbei geht es um die Stärkung sozialer Kompetenzen. "Ich packe meinen Koffer" - ein Spiel, das für viele Kinder die eigene Lebensrealität widerspiegelt. Der Verlust von Gewohntem durch Trennungssituationen wie beispielsweise die Elterntrennung, der Tod des Haustieres, der Orts-, Klassen- oder Schulwechsel bedeutet für Kinder auch die Erschütterung bisheriger Lebensfundamente. Ihre eigene Erfahrung kennt für diese Ereignisse oft keine Antworten. Sie werden daher emotional häufig als traumatisch erlebt. Trennungen führen zwangsläufig zu Irritationen zwischen Abschied und Ankommen. Die Kinder überprüfen innerhalb des Projektes die emotionale Bedeutung und ihre eigene Bewertung von verschiedenen Trennungssituationen und werden diese ggf. neu einschätzen. Ein kleiner Kinderkoffer begleitet jedes Kind durch das Projekt. Er wird themenorientiert und individuell mit persönlichen Dingen gefüllt.
Die Themen sind vorgegeben und greifen allgemeine und spezielle Trennunssituationen auf. Zunächst wird gesammelt und anschließend der Inhalt gesichtet, sortiert, geordnet, beschrieben, erklärt und neu sortiert. Es ist die Zeit für Auseinandersetzung, Erkenntnis und Entscheidung. Im Anschluss erhält jede "Sammlung" eine neue, gestaltete Form: Persönliche Kunstwerke, die in Collage-technik gefertigt werden.