"Ich treffe dich und du bist anders und das ist gut so!" Diese Beobachtung soll den Schüler/innen Raum geben die eigene Herkunft, die Familientraditionen, Werte und auch möglichen Beeinträchtigungen im Theater als Bereicherung zu erleben. Dazu sammeln die Schüler/innen in einem ersten Schritt Informationen über das eigene Geburtsland, das der Eltern, über landestypische Speisen, die Sprachen, die Hautfarbe, das Aussehen und über unterschiedliche, aber auch gemeinsame Verhaltensweisen. Hierzu legen sie sich auf stabile Pappe und jeweils ein Mitschüler/innen umfährt ihren Körper, so dass sie in Lebensgröße entstehen. Sie gestalten sich selbst mit den äußeren Merkmalen und schreiben ihre Fähigkeiten in den Körper. Anschließend stellen sie sich der Gruppe vor.
Auch können die Gruppenmitglieder eine ergänzende Rückmeldung zu jedem einzelnen Schüler/in geben. Auf diese Weise üben sie sich darin, sich mit ihren eigenen Merkmalen zu präsentieren und anzunehmen. Das schafft Selbstbewusstsein und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.
Im nächsten Schritt wird die Handlung erarbeitet. Die Schüler/innen kreieren einzeln oder in Kleingruppen zunächst im Gespräch Personen, die Anteile der zuvor gehörten Charaktereigenschaften aufweisen. Jetzt kann die Entwicklung variieren.
Es kann eine Szenerie auf einem Schulhof entstehen oder auf einem Marktplatz oder an einem Bahnhof, insgesamt ein Ort, wo viele unterschiedliche Charaktere aufeinander treffen. Die einzelnen Personen nehmen sich zunächst mit den Augen wahr, warten vielleicht ab, geben dann auf einander zu, entdecken Gemeinsamkeiten und Unterschiede.
Von dem Gefühl des Fremdsein, der möglichen Vorurteile wird eine Entwicklung hin zu Neugierde wecken und letztlich zu einem Miteinander das Ziel sein.Beispielsweise kann es Begegnungen geben, bei denen Schüler/innen in verschiedenen Sprachen aufeinander treffen und sich alle zunächst mit einer Gebärdensprache verständigen. Die Begegnungen könnten gezielte Treffen und Verabredungen nach sich ziehen, so z.B. in die Teestube oder Mensa der Schule verlagert werden oder ins Bahnhofscafe je nach Szenerie, auf die sich die Akteure im Verlauf einigen. So könnte z.B. das Theater auf dem Schulhof beginnen und dann in die Mensa verlegt werden, wo auch die Zuschauer an kleinen Tischen zu einem "Kultur-Cafe" einladen werden. Die Schüler/innen selbst sind als "sprechende, tanzende Kellner/innen" unterwegs, die Kuchen, Salate, Brote,....aus ihrem Heimatland anbieten.
Daneben könnte eine Gruppe einen Tanz vorführen oder zu einem Kreistanz anregen; gemeinsam mit der Schulband oder dem Chor der 5er Klassen könnten Lieder aus unterschiedlichen Ländern gesungen werden. Auch Gedichte oder kleine Geschichten könnten vorgetragen werden.