Objekt-Kunst Sitzmöbel

Entdeckung, Wahrnehmung des Ist-Zustandes; Erneuerung, Veränderung durch plastische Gestaltung; Rückführung in den Gebrauch und/oder zum Dekorations-Kunst-Objekt.

Überall in unserem Leben, in nächster Umgebung, sind wir von Dreidimensionalität, sprich: plastischen Phänomenen umgeben. Ab dem frühesten Alter hantieren Kinder mit verschiedenen Materialien wie Bausteine, Äste, Holzstücke, Stoffe, mit allem, was nutzbar ist.... Durch ständiges spielerisches Probieren und Experimentieren werden die Sinne geschärft, neue Erkenntnisse gewonnen, neue Ideen geboren. Die spannenden Erlebnisse der Kindheit lassen sich im Jugendalter und später im Erwachsenenalter in neue Aufgabenfelder übertragen, in neue Zusammenhänge bringen und beflügeln die Phantasie.
Kreativität wird in vielfältiger Weise freigesetzt.
Nicht mehr der „Spaß am Spielen und Basteln" steht im Vordergrund, jetzt setzt der Dialog mit klarem Denken, formalen und inhaltlichen Aufgaben ein. Weiterdenken und planen, Intuitionen nachgeben, Materialien entdecken und verfremdend einsetzen, daraus ein persönliches Objektkonzept entwickeln und durchführen sind die Intention.
Sitzmöbel nutzen wir tagtäglich im direkten Umfeld: zu Hause, in der Schule, ... Sie sind funktional, auch dekorativ, im Großen und Ganzen ganz normal. Ist ein Sitzmöbel „aufgebraucht", in seiner Funktion beeinträchtigt oder gar unbrauchbar geworden, landet es in der Regel auf dem Müll.
Defekte Sitzmöbel werden zum Anlass für Entdeckung Veränderung, Rückführung.
Die SchülerInnen können bei der „Objektkunst Sitzmöbel" ihre erlernten handwerklichen Techniken (kleben, schrauben, nageln, binden, schweißen, löten, etc.), die sie aus dem Werkunterricht kennen, in neuen, künstlerischen Aufgabenstellungen einsetzen. Hier wird aus gelerntem Wissen in der Praxis angewandte Kompetenz, denn Kompetenz wird so definiert: es ist die Fähigkeit eines Menschen, selbst organisiert und kreativ mit offenen Situationen, mit Problemsituationen umzugehen. Durch den Umgang mit künstlerischen Freiräumen werden sie spielerisch-ernst optimal trainiert.
Gerade diese Fähigkeiten stärken die Schülerinnen auf ihrem Weg zu mehr Selbstbewusstsein, Selbstwertgefühl, Persönlichkeitsentwicklung und -stärkung.
Das bearbeitete Sitzmöbel wird zum ICH-Objekt, unverwechselbar und einzigartig; obwohl jedes ein Einzelstück ist, wird es zum Teil des Ganzen in der Installation.
„In-Be-SITZ-nehmen" bietet weitere Schritte zur Identitätsfindung der jugendlichen und bietet Anregungen zur weiteren Bewältigung ihrer persönlichen Lebenswirklichkeit.