Das Projekt "Jogamos Capoeira" soll an das Capoeira-Projekt des Vorjahres anknüpfen.
Bei der Capoeira handelt es sich um eine brasilianische Musik- und Bewegungskunst,
welche die Elemente Bewegung, Instrumentalspiel sowie Gesang miteinander verknüpft.
Auch wenn es sich um eine Kampfkunst handelt, stehen die musikalische
Ausdrucksweise und das spielerisch- dialogische Bewegen stark im Vordergrund, so dass
damit keine aggressiven Fantasien geweckt werden.
Die bereits bestehende Capoeira-Gruppe im Rahmen von Kultur und Schule hat im
vergangenen Jahr, wie es an dieser Schulform häufig ist, viele Neuzugänge und Abgänge
gehabt. Besonders jüngere Schüler, welche in der Klassenstufe 5 meist ein sehr hohes
Maß an individuellen Bedürfnissen haben, finden hier eine weitere Möglichkeit, sich
außerhalb des Klassenzimmers zu entwickeln. Für alle Teilnehmer ist die
Capoeira-Gruppe Spiel, Herausforderung, Entlastung vom ggf. langen Arbeitstag in der
Klassengemeinschaft und der Bezug zu einer männlichen Vorbild- und Bezugsfigur. Die
älteren, erfahreneren Schüler übernehmen ebenfalls Vorbildfunktionen, so dass eine
fruchtbare altersgemischte Lernatmosphäre entsteht. Durch die unterschiedlichen
Elemente der Capoeira (Bewegung, Gesang, Instrumentalspiel) wird die individuelle
Ausdrucksweise und Teilhabe der Schülerinnen optimal ermöglicht. Dadurch fühlen sich
auch schwächere, oder gar beleibtere Kinder sicher und wohl, was für den
Förderschwerpunkt der Janusz-Korczak-Schule sehr wichtig ist. Auch das Kennenlernen
einer spielerischen Art des "Streitens" durch das Capoeira-Spiel an der Förderschule spielt
hier weiterhin eine Rolle.
Die Schüler prägen sich nun zunehmend auch die brasilianischen Bezeichnungen für die
Bewegungen ein und erweitern ihr Liederrepertoire. Auf eine spielerische Art und Weise
kommen sie so in Kontakt mit einer anderen Sprache. Außerdem lernen sie die
Geschichte der Capoeira kennen, welche mit der Verschiffung und Gefangenschaft der
Sklaven aus Afrika zusammenhängt.