Mit der Skalierung frei geschaffener Vorlagenbilder im Kleinformat (Fotos, Artefakte, Bilder), erfahren die SchülerInnen Toleranz und Abstand.
Bei diesem Projekt geht es darum, über die eigenen bekannten Fähigkeiten hinauszukommen. SuS haben selten die Möglichkeit, ein großes Bild, z.B. 160x240cm, für sich bemalen zu können. Nicht zuletzt sind es oft technische Fragen die solche Vorhaben im privaten Bereich schwierig werden lassen.
Dieses Projekt bietet die technischen Voraussetzungen und ein System, das es erlaubt, die eigenen Ideen, sei es die eigene Telefonkritzelei auf dem Notizblock, ein Projektionsentwurf, Bilder und Fotos aus den eigenen Mappen/Alben, oder den letzten Bußgeldbescheid für zu schnelles fahren, in einer adäquaten Form vergrößert und damit bedeutend umzusetzen. Wer traut sich schon zu, fotografisch zu malen? Mit expressiven Maltechniken und den Möglichkeiten der Farbpalettenreduzierung und der Projektionstechnik werden selbst diejenigen eine beachtenswerte Arbeit erhalten, die schon immer wussten, dass sie eigentlich nicht malen können. Es muss ein Anreiz bestehen, die alten Bahnen des Denkens und Handelns zu verlassen und nach Wegen zu suchen, ein vormals kaum zu erreichendes Ziel in greifbare Nähe zu rücken.
Die Auseinandersetzung mit der Herstellung und Auswahl der Vorlage für die Skalierung ist ein komplexer kreativer Prozess, der das eigene Ich zentriert.
Die Umsetzung stellt Anforderungen an die eigene Arbeitsorganisation. Der Malakt erfordert Konzentration und eine sichere Hand, gewährleistet durch die gesamte Vorarbeit.
Während die Vorbereitungen und Arbeiten bis zum finalen Malakt sehr viel Zeit beanspruchen werden, soll der Malakt expressiv, schnell und sicher ausgeführt werden.
Die benötigten Farben sind entsprechend einer vorher ausgearbeiteten Palette vorbereitet, alle nötigen Pinsel und Werkzeuge liegen bereit. Die Strichführung, Farbaufnahme und -abgabe in Übungsarbeiten ausgekundschaftet, lässt den Schüler diese bereits gemachten Erfahrungen, wie aus einem Drehbuch, auf das Gemälde übertragen. Die vergrößerte Übertragung der Kernbildidee von der Vorlage führt zu einem Ergebnis, das die Vorlage an ästhetischer Kraft weit übertrifft.

Das Projekt beinhaltet den gesamten Ablauf. Auswahl, Retuschieren/Bildbearbeitung, Vorlagenherstellung und Malakt sollen eine Einheit bilden. Dabei ist es nicht wichtig die Übungsbilder fertig zu bekommen. Es ist ein Prozess in dem sich bei jedem Schüler ein klares Drehbuch des Ablaufes konfiguriert, so dass im Malakt selbst kein Gedanke und kein bisschen Energie mehr auf Organisation die Kreativität und das Gefühl schmälern können.

Einen Leporello zu dem Projekt können Sie unter folgendem Link herunterladen: Leporello