Dies ist ein zweigeteiltes Medienprojekt: Im ersten Halbjahr steht Audio, im zweiten Video
im Mittelpunkt. Dabei geht es um die kreative Nutzung von Medien, zu denen die Kinder
Zugang haben oder sogar selbst besitzen (vor allem PC, Fotokamera mit Videofunktion,
Handy), aber auch um eine Schärfung der Sinne: den vertrauten Schul-Raum anders
wahrnehmen, diesen aufmerksam, mit offenen Ohren und Augen erkunden und nutzen.
Zu Beginn werden die Kinder in Zweier- oder Dreiergruppen aufgeteilt und nach einer
kurzen technischen Einführung gehen diese Gruppen, mit Audioaufnahmegeräten
ausgestattet, auf "Geräuschejagd": die charakteristisch quietschende Klassenraumtüre,
Vogelgezwitscher, Öffnen und Schließen des Aufzugs, Schrittgeräusche auf
verschiedenen Bodenbelägen, ein aufschlagender Tischtennisball, der Schulgong,
PC-Arbeitsgeräusche, Bodypercussion- und Beatbox-Klänge usw. - dem akustischen
Erkundungsdrang werden keine Grenzen gesetzt. Anschließend archivieren und
katalogisieren die Gruppen die gesammelten Geräusche. Nun wird es Einführungen in
verschiedene Audio-Bearbeitungsprogramme geben und die Kinder lernen, aus ihren
Geräuschen Klang-Collagen zu kreieren: stimmungsvolle, seltsame, unheimliche - und
schließlich auch: rhythmische; d.h. auf der Basis des eigenen Klang-Archivs werden
interessante, experimentelle Musikstücke entstehen. Das Klangarchiv wird ggf. mit im
Internet recherchierten freien Sounds sowie durch aus meinem privaten
Soundarchiv bereitgestellte Klänge ergänzt.
Zu diesen Musikstücken (bzw. einer Auswahl daraus) werden im 2. Teil Videoclips
produziert, und zwar mit den eigenen Kameras der Kinder (zur Not sogar mit der
Handy-Kamera) - nicht die perfekte Qualität soll hier im Mittelpunkt stehen, sondern
einfach der Spaß am "Machen" mit den eigenen vorhandenen Möglichkeiten. Die Kinder
werden allerdings angehalten, planvoll vorzugehen; d.h. sie werden auch lernen, was ein
Drehbuch, was ein Storyboard ist und wie sie diese Produktionsplan-Elemente selbst
gestalten und nutzen können. Bei der Produktion der Videoclips sollen auch
Tricktechniken wie Pixilation und Stop Motion zum Einsatz kommen.
Parallel zu diesen Arbeiten, während sowohl der ersten als auch während der zweiten
Phase, werden nacheinander sämtliche Kleingruppen in die Rollen von Reportern
schlüpfen und jeweils eine andere Kleingruppe zu deren Arbeit befragen. Aus den
Ergebnissen dieser Aufnahmen wird jeweils zum Halbjahresende ein kurzer
Dokumentationsfilm entstehen.
Wichtig ist, dass die Kinder in der Lage sein werden, die erlernten Arbeitsschritte auch
außerhalb des Projekts zu reproduzieren: Die notwendigen technischen Geräte sind in den
meisten Haushalten vorhanden und an Software werden folgende Programme zum
Einsatz kommen: Audacity, Samplitude, Acid (Audiobearbeitung) sowie Windows Movie
Maker, Magix Video Deluxe bzw. Magix Video Pro X (Videobearbeitung); zudem Open
Office als Textverarbeitung - diese Programme sind im Internet teilweise gratis erhältlich
(Freeware) oder als Test-Version zumindest vorübergehend nutzbar bzw. günstig auf dem
Software-Gebrauchtmarkt zu finden (die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden hierzu
detaillierte Informationen erhalten).
In einer von den Kindern selbst moderierten kleinen Show werden schließlich am
Schuljahresende den Eltern und sonstigen Interessierten die Videoclips mit den eigenen
Musikstücken sowie die beiden Dokus präsentiert.