Kreuzweg
Ein persönlicher Gegenstand, den jede/r Schüler/in mitgebracht hatte, gab den Anlass über Gegenstände und ihre Bedeutung zu sprechen. Ein Taschentuch von der verstorbenen Oma, eine geerbte Kette unterscheiden sich von gleichartigen Dingen im Kaufhaus. Für die bevorstehende gemeinsame Arbeit war es wichtig, dass die Schüler/innen eine innere Beziehung zu dem haben, was sie tun. Arbeiten von Andy Goldsworthy (landart) und Banksy (streetart) anzusehen, öffnete den Blick auf prozesshaftes Arbeiten, Scheitern, Neuanfangen. Die Schüler/innen lernten vom Material, einen bewussteren Blick auf das zu haben, was sie umgibt.
Da Kreuzwegsdarstellungen, wie sie bis heute üblich sind, auf die Zeit der Kreuzzüge im Mittelalter zurückzuführen sind, war die erste an die Schüler/innen gerichtete plastische Aufgabe, ein eigenes Zeichen für sich selbst zu entwerfen in Form eines Stempels aus Ton. (Für die gedachte Flagge unter der ein/e jede/r segelt.) In der Auseinandersetzung mit dem Thema 'Kreuzweg' wurde die Beschreibung des Leidensweges Jesu im Evangelium gelesen und jede beschriebene Situation gezeichnet. Die Schüler/innen haben versucht, Übertragungen in die Gegenwart zu bilden. Das Zeichnen der Kreuzwegstationen in der benachbarten Klosterkirche der Franziskaner hat das Gefühl bestätigt, dass der Tod ein ebenso intimer Moment ist, wie Zeugung und Geburt, und nicht nur in der zeitlichen und praktischen Umsetzung ins Material schwierig ist für die Mauer eines Schulhofes. Die Zeichnung von Tim Meven hat schließlich das Motiv für die gemeinsame Arbeit gegeben: 14 Figuren sind auf dem Weg bergauf zu einem Kreuz. Alle 14 Schüler/innen wurden vor der Mauer fotografiert. Die Projektionen der Bilder ermöglichten den Schüler/innen lebensgroße Zeichnungen von sich auf Papier zu machen, die dann unter Folien die Grundlage für die Tonformen waren, mit denen jede/r sich selbst darstellen konnte. Im benachbarten Jugendzentrum Zitty ist ein Brennofen, dessen Innenmaße die Größe der Teilstücke vorgab. Jede Form musste sich in ihrer Machart deutlich von den anderen unterscheiden. Diese Aufgabe wurde mit Einfallsreichtum und Ausdauer gelöst. Da aus räumlichen Gründen immer nur an zwei Formen gleichzeitig gearbeitet werden konnte, war eine Situation der gegenseitigen Hilfe wesentlicher Teil des Projektes. Die Personen, deren Figuren gerade in Arbeit waren, hatten die Entscheidungshoheit. Mit selbstgemachten Plakaten wurde das Projekt in einer kleinen Ausstellung im Foyer schulintern vorgestellt.
Kurz vor Abschluss des Schuljahres wurden die frostfest gebrannten Teile wieder zusammen-gesetzt und an mehreren Projekttagen von allen Schüler/innen mit großem Einsatz und Fliesenkleber an die frisch verputze Wand geklebt. Die entstandene Darstellung des Kreuzweges löst sich von der mittelalterlichen Tradition, bei der das Nachfühlen des Leidens Jesu im Zentrum steht. Das einfache Aufzeigen des Weges auf dem jede/r sich befindet, hebt den Aspekt der Nachfolge hervor und gibt Anlass die eigene Sterblichkeit zu betrachten. 2011 wurde der Kreuzweg von den Franziskanern gesegnet.
mehr weniger Da Kreuzwegsdarstellungen, wie sie bis heute üblich sind, auf die Zeit der Kreuzzüge im Mittelalter zurückzuführen sind, war die erste an die Schüler/innen gerichtete plastische Aufgabe, ein eigenes Zeichen für sich selbst zu entwerfen in Form eines Stempels aus Ton. (Für die gedachte Flagge unter der ein/e jede/r segelt.) In der Auseinandersetzung mit dem Thema 'Kreuzweg' wurde die Beschreibung des Leidensweges Jesu im Evangelium gelesen und jede beschriebene Situation gezeichnet. Die Schüler/innen haben versucht, Übertragungen in die Gegenwart zu bilden. Das Zeichnen der Kreuzwegstationen in der benachbarten Klosterkirche der Franziskaner hat das Gefühl bestätigt, dass der Tod ein ebenso intimer Moment ist, wie Zeugung und Geburt, und nicht nur in der zeitlichen und praktischen Umsetzung ins Material schwierig ist für die Mauer eines Schulhofes. Die Zeichnung von Tim Meven hat schließlich das Motiv für die gemeinsame Arbeit gegeben: 14 Figuren sind auf dem Weg bergauf zu einem Kreuz. Alle 14 Schüler/innen wurden vor der Mauer fotografiert. Die Projektionen der Bilder ermöglichten den Schüler/innen lebensgroße Zeichnungen von sich auf Papier zu machen, die dann unter Folien die Grundlage für die Tonformen waren, mit denen jede/r sich selbst darstellen konnte. Im benachbarten Jugendzentrum Zitty ist ein Brennofen, dessen Innenmaße die Größe der Teilstücke vorgab. Jede Form musste sich in ihrer Machart deutlich von den anderen unterscheiden. Diese Aufgabe wurde mit Einfallsreichtum und Ausdauer gelöst. Da aus räumlichen Gründen immer nur an zwei Formen gleichzeitig gearbeitet werden konnte, war eine Situation der gegenseitigen Hilfe wesentlicher Teil des Projektes. Die Personen, deren Figuren gerade in Arbeit waren, hatten die Entscheidungshoheit. Mit selbstgemachten Plakaten wurde das Projekt in einer kleinen Ausstellung im Foyer schulintern vorgestellt.
Kurz vor Abschluss des Schuljahres wurden die frostfest gebrannten Teile wieder zusammen-gesetzt und an mehreren Projekttagen von allen Schüler/innen mit großem Einsatz und Fliesenkleber an die frisch verputze Wand geklebt. Die entstandene Darstellung des Kreuzweges löst sich von der mittelalterlichen Tradition, bei der das Nachfühlen des Leidens Jesu im Zentrum steht. Das einfache Aufzeigen des Weges auf dem jede/r sich befindet, hebt den Aspekt der Nachfolge hervor und gibt Anlass die eigene Sterblichkeit zu betrachten. 2011 wurde der Kreuzweg von den Franziskanern gesegnet.