Das Projekt “Kunstmomente“ soll den Kindern und Jugendlichen ermöglichen sich der Kunst experimentell zu nähern.
Unter Einbeziehung von “kunstfremden“ Materialen, die man aus dem alltäglichen Gebrauch kennt und durch eine prozessorientierte Herangehensweise sollen Erfahrungen möglich werden, die der „normale“ Kunstunterricht sonst nicht bieten kann, da dieser aufgrund von Lehrplan und Benotungen eher ergebnisorientiert arbeiten muss.
Das Entwickeln von Ideen zu Materialien und Motiven aus dem eigenen Umfeld soll gefördert werden. Weiterhin soll auch das eigene Umfeld selbst (z. B. das Schulgebäude oder Grundstück) gestaltet werden.
Im Laufe des Prozesses sollen einzeln erstellte Bilder unter den Teilnehmern getauscht und dann weiterbearbeitet werden, damit einerseits die individuelle und andererseits die gemeinschaftliche Gestaltung gefördert wird.
Das Loslösen von der eigenen Arbeit und das Reagieren auf die Intervention eines anderen Teilnehmers ist eine große und schwierige Herausforderung, ermöglicht aber schließlich ein freieres Arbeit ohne den Leistungsdruck für den Einzelnen, eine besonders gelungene Arbeit präsentieren zu wollen. Das gemeinschaftliche, spielerische Arbeiten bereichert die Gestaltungsmöglichkeiten und fördert die Teamfähigkeit der einzelnen Teilnehmer. Es werden Vorurteile gegenüber den anderen Teilnehmern abgebaut und die Kooperationsfähigkeit des Einzelnen gestärkt, so dass die gemeinsame Arbeit auch eine gewaltpräventive Funktion bekommt.
Der Moment des Schaffens und Erlebens wird zunächst wichtiger als das Endprodukt und doch ergeben sich gerade aus dieser Einstellung heraus lebendige und spannende Bilder, die im Anschluss an die intuitive Schaffensphase einzeln und in der Gruppe analysiert werden sollen. Dabei werden die individuellen Stärken des Einzelnen in Bezug gesetzt zu der Gemeinschaftsarbeit, so dass sich jeder auch mit seiner eigenen Rolle in der Gruppe auseinandersetzen muss. Zu dieser Analyse sollen dann Vergleiche mit zeitgenössischen oder früheren Künstlern herangezogen werden, die ähnliche Arbeitsweisen, wie sie den Teilnehmern eingefallen sind, aufweisen, wodurch das Vertrauen in die eigenen Ideen und damit die Motivation gestärkt werden.
Für eine abschließende Ausstellung der Werke sollen die Teilnehmer eigene Ideen zur Präsentation und Programmgestaltung entwickeln, planen und gemeinsam durchführen.