Natur ist Material, Raum und Thema.
Die SchülerInnen beschäftigen sich in diesem Land Art Projekt mit der Erstellung von mobilen und statischen Installationen in der Natur und deren Veränderungen in den Jahreszeiten.
Bei Land Art wird nichts für die Ewigkeit gemacht, sondern nur für den Augenblick. Der Eingriff ist flüchtig und die Materialien vergänglich, ein Prozess der Wahrnehmung der Zeit und des Loslassens. Wir setzen uns aktiv mit der Landschaft, der Energie des Ortes und dem vorgefundenen Material auseinander. So wird ein Nicht-Ort zum Fundort. Etwas was wir suchen und finden zur Beute und zum Schatz um uns damit ausdrücken zu können.
Die Überhöhung des Vorgefundenen wird zur Entdeckung eines Geheimnisses. Es ist eine Annäherung und Auseinandersetzung mit der Energie der Natur und dem eigenen Ich.
Das Beziehungsgefüge mit Vergänglichkeit, der Schönheit und der Ästhetik der Natur sowie der Verletzlichkeit der Mensch-Natur-Beziehung wird erlebbar.
Mit Land Art schaffen wir ein Kunstwerk in, mit und aus der Natur. Unser Projekt meint, das alltägliche und vermeintlich Bekannte neu zu entdecken und für uns zu nutzen. Es gibt vieles zu entdecken, was unsere Kreativität anregt. Mit Hilfe von Garnen und Fäden entstehen kleine Kunstwerke aus und mit der Natur, die am Ort der Entstehung verbleiben und langsam wieder der Natur überlassen werden. Wer trotzdem etwas mitnehmen möchte, kann die Arbeiten für sich fotografisch dokumentieren. Wir finden Materialien wie Gräser, Steine, Erden, Pflanzenteile. Übungen zu Beschaffenheit, Form und Farben von Naturmaterialien erleichtern uns den Einstieg in die Praktische Arbeit.
Wir nehmen die Entspannung der Natur in uns auf und finden Wege uns gegenseitig Raum zu lassen und die Position der Mitschüler wahrzunehmen, sowie zu entscheiden, wie wir unsere eigenen Vorstellungen mit dem vorgefundenen Material umsetzen können (gegenseitiges Wahrnehmen sowie lösungsorientiertes Denken und Handeln).
Im Laufe des Projektes lernen die SchülerInnen, wie ihre Installationen sich in den Jahreszeiten verändern und ungeschützt der Natur überlassen bleiben. Kunst bedeutet auch Genuss, Zweckfreiheit und Sinnlichkeit und kann so zum Werkzeug des persönlichen Ausdrucks werden.
So führt unsere künstlerische Auseinandersetzung mit der Natur zur Reflexion über gesellschaftliche Zusammenhänge des menschlichen Zugriffs auf die Natur, den Verbrauch natürlicher Ressourcen und deren kulturelle und wirtschaftliche Aneignung.
Das natürliche Material steht dem individuellen, künstlerischen Gestaltungswillen zur Verfügung, die Schüler können erleben, wie sie sich damit ausdrücken und erfahren können.