Das Projekt basiert auf den Erkenntnissen und den Ideen Arno Sterns.
In jedem Kind steckt die Lust zu malen. Es hinterlässt in einem genussvollen und vor allem Zweck freien Spiel seine Spuren auf dem Papier. Spätestens mit Schuleintritt wird allerdings aus dem Spiel bitterer Ernst: Nicht mehr das Tun ist das Ziel, sondern das fertige Bild wird zum bewerteten Ergebnis. Durch den schulischen Lehrplan kommen noch bestimmte Themen- und Zielvorgaben dazu. Jeder weiß aus eigener Erfahrung, was passiert, wenn aus einer Tätigkeit, die uns viel Spaß bereitet, eine Pflicht mit Ergebnisdruck wird: Die Freude versiegt nach und nach, bis die Tätigkeit gemieden oder gar ganz eingestellt wird.
„Alles was wir aber gern machen - machen wir gut." Das ist das Hauptziel des Projekts:
Den Kindern den Spaß am Malen wieder zu geben! Die persönliche Malentwicklung und die Entwicklung eines eigenen Ausdrucks kommen von allein, wenn die Angst vor einem möglichen „falsch Machen" überwunden ist. Malen lernt man nur durchs Malen! Wenn Kinder ihre Bilder nach dem Projekt betrachten, werden sie überrascht sein, wie diese sich inhaltlich und technisch verändert haben. Bei den einzelnen Treffen stehen den Kindern ein Farbbuffet mit 18 Farbtönen (flüssige Gouachefarbe) und hochwertiges Papier zur Verfügung. Die Kinder malen im Stehen an der Wand. Es gibt keine Themenvorgaben oder inhaltlichen Tabus: Im eigenen Bild ist alles erlaubt. Einige Spielregeln schaffen eine sichere, wert- und deutungsfreie Atmosphäre, die den Kindern wahre Kreativität im malerischen Ausdruck ermöglicht. Die Projektleitung übernimmt die Rolle des dienenden Malbegleiters, (nach Arno Stern) Dieser unterstützt die Malenden in ihrem Prozess ohne einzugreifen: Er hängt Papier auf, legt Fertiges zum trocknen, wäscht Pinsel aus, hilft durch spezielle Fragestellungen über Blockaden hinweg, sorgt für die Einhaltung der Spielregeln. Nach meiner Erfahrung greifen unter diesen Rahmenbedingungen auch Malmuffel wieder gerne und ausdauernd zum Pinsel! Das Freie Malen soll allen Schülern zugänglich gemacht werden. Eine Altersmischung ist dabei wünschenswert, da unterschiedliche Entwicklungsstände und Ausdrucksweisen sich gegenseitig inspirieren.
Die fertigen Bilder werden in Mappen gesammelt und bleiben während des Projektverlaufs in der Schule. Das entlastet die Kinder, etwas zu Hause vorzeigen zu müssen! Die Eltern werden vor Beginn über die Grundlagen und Ziele des Projekts informiert. Nach Abschluss des Projekts entscheidet jedes Kind, welche Bilder es behalten möchte und ob es ein Bild für die Galerie der Schule zur Verfügung stellt.