Kinderfreundschaften sind im Grundschulalter sehr wichtig. Was, wenn die bester Freundin plötzlich eine andere hat? Wenn der beste Freund in der gegnerischen Mannschaft spielt – und wenn man beim Sport immer als letztes gewählt wird? Krisen in Kinderfreundschaften können ein Kind sehr verunsichern, unglücklich machen und führen angesichts komplexer Anforderungen in der Schule und Zuhause manchmal zu Schulangst und Leistungsabfall. Welche Strategien gibt es, damit fertig zu werden, wie kann man neue Freundschaften gewinnen?
Schon in der Vorbereitungsphase wird klar, dass diese Thema alle angeht. Durch Sammeln von Erlebnissen in der Gruppe, durch „Probehandeln“ und Übernahmen von Rollen auf der Bühne wird das Thema vertieft und Geschichten werden gefunden. Bei der gemeinsamen Entwicklung der Theateraufführung, bei der jedes Kind mit einer wichtigen Rolle und Text auftritt, erfährt sich jedes Kind als einzigartiges Individuum. Mittels Sensibilisierungs-. Körper-, Stimm- und Schauspielübungen erfahren sich die Kinder in der Gruppe neu. Ihre Rolle schreiben sie sich selbst auf den Leib und werden Bestandteil der entstehenden Geschichten. Das Projekt verhilft zum Erreichen einer hohen Identifikation mit Inhalten und der eigenen Rolle; es bietet Möglichkeiten zur Vertiefung in den künstlerischen Prozess und trägt zur Vermittlung von wirkungsvollen Theatertechniken bei. Das eigene Selbstbewusstsein sowie die Klassengemeinschaft werden gestärkt. In jeder Einheit werden die Ergebnisse der Doppelstunde vorgespielt. So bekommen die Kinder Übung und Mut beim Performen und lernen gleichzeitig den Umgang mit konstruktiver Kritik. Zum Schluss steht die Aufführung in der Aula unter „echten“ Theaterbedingungen mit Licht- und Tontechnik.
Je bewusster die Auseinandersetzung mit wichtigen sozialpädagogischen Themen ist, desto selbstbestimmter können Kinder ihre eigene Identität entwickeln, sich in einer komplizierter werdenden und von vielen Anforderungen geprägten Lebenswelt besser Hilfe und Beistand auch im sozialen Miteinander von Gleichaltrigen holen.
Die Entwicklung von Theateraufführungen erfordert viel Konzentration und auch ein gewisses Maß an Disziplin. Deshalb wird das Angebot im Vormittagsbereich zusätzlich zum normalen Unterricht während der normalen Schulzeiten in wöchentlichen Doppelstunden stattfinden und nicht im Nachmittagsbereich.