In dem Projekt “Mensch - Wie siehst du eigentlich aus?“ dreht sich alles um unser menschliches Gegenüber - aber auch uns selbst.
Durch die gestalterische und experimentelle Auseinandersetzung mit der menschlichen Figur sollen die Schüler einerseits für das Aussehen und besondere visuelle Merkmale des Menschen sensibilisiert werden. Andererseits ermöglicht die bewusste Beschäftigung mit der eigenen Physiognomie und der der Mitschüler, der Familie, der Freunde etc, eine Möglichkeit, auf künstlerischem und gestalterischem Wege der eigenen Identität näher zu kommen und diese bildnerisch zu entdecken.
Dabei soll der Mensch als Ganzes beleuchtet werden, d.h. als Motiv dienen nicht nur das Gesicht (z.B. Portraits) sondern genauso Hände, Füße (Studien) sowie Kleidung, Haltung und Körpersprache.
Vorbereitend auf eine Umsetzung der gewählten Motive durch Acryl- und Wasserfarben auf Leinwänden und Karton werden die Schüler mit Spielen und ‘zeichnerischen Experimenten‘ (z.B. blind zeichnen, mit Links zeichnen, etc.) ‘locker‘ gemacht und ihnen so anfängliche Hemmungen genommen. Durch den Umgang mit ungewohnten Werkstoffen und Malwerkzeugen wie Kohle, Tusche und Rohrfeder (und später Acrylfarbe) erfahren sie neue Möglichkeiten einer Bildsprache und können diese frei und unkonventionell für sich nutzen.
Kerngedanke des Projekts ist die Auseinandersetzung mit dem Motiv ‘Mensch‘ als Möglichkeit, das Erscheinungsbild eine jeden Einzelnen unvoreingenommen zu beleuchten und ohne Wertung zu begreifen, um dadurch Vorurteile und Vorbehalten gegenüber anderen abzubauen und letztlich auch so das eigenen Selbstbewusstsein zu stärken.
Neben den kleineren Übungen und Skizzen soll als Endprodukt eine Art ‘Ahnengalerie‘ der Klasse entstehen, d.h. jeder Schüler erhält eine Leinwand, auf die er sich mit seinem eigenen Portrait/Motiv verewigen darf. Mit der Ausstellung der entstandenen Werke wird unmittelbar sichtbar, wie unterschiedlich der Mensch aussieht, aber auch wie er sich in der seiner Darstellung und seinem künstlerischem Ausdruck unterscheidet.
Das bewusste (Hin)sehen und damit Begreifen der Figur Mensch als Beispiel für Vielfalt, Originalität und Einzigartigkeit wird damit nicht nur aktiv im gestalterischen Prozess umgesetzt, sondern besteht auch als bleibendes Element in Form der ausgestellten Werke.