Schwerpunkt dieses Projektes wird die Erarbeitung und Entwicklung von persönlichen Beurteilungskriterien über den qualitativen Aspekt von „guter“ Kunst sein. Im Gegensatz zur allgemeinen Auffassung, das künstlerische Ergebnisse nur in Resonanz mit persönlichen Vorlieben oder Geschmack zu sehen sind, wird mit den Schülern am Beispiel ihres eigenen Menschenbildnisses auf die zentralen Aspekte authentischer Kunst hingearbeitet. Skulpturale (von Außen nach Innen), sowie plastische (von Innen nach Außen) Prozesse werden durch das schon in der 11. Klasse eingeführte Künstlerskizzenbuch durchgespielt. Hier geht es um ldeensammlung und Überprüfung der künstlerischen Kriterien wie Originalität, Weniger ist Mehr, Liebe zur Sache, Differenziertheit, Ökonomie der Mittel, Formale Konsequenz, Handwerkliches Können, Innovationskraft, Präsenz, Echtheit, Irritation und Grenzerweiterung, um nur einige zu nennen.
Da es sich um Schüler handelt, die schon gemeinsame ästhetische Erfahrungen gemacht haben, soll in dieser Phase auch die gegenseitige Hilfestellung und Beratung hin zu einem gemeinsamen Präsentationskonzept thematisiert werden. Gerade hier in Heessen bieten sich außerschulische Möglichkeiten in der Realisierung auch größerer Konzepte in Hinblick auf den Park und der landschaftlichen Situation des Internates. Unter diesem Aspekt, der Einbindung künstlerischer Ergebnisse in die Natur, soll auch der gruppendynamische Prozess seine Berechtigung haben. So kann es eine Transferleistung zu der Idee von J. Beuys und der sozialen Plastik geben. Im Sinne der „Bildung“ utopischer Wirklichkeiten und als neue Form künstlerischer Skizzen werden digitale Fotografien mit einmontierten Modellskizzen einen leichten Umgang und kostengünstige ldeensammlung ermöglichen.