Innerhalb der vergangenen hundert Jahre musste die Menschheit sich mit immer schneller entwickelter Technik auseinandersetzen. Vom Morse-Code über Festnetztelefone bis zum Handy, vom Radio übers Fernsehen bis zu Youtube. Schon immer fiel es manchen Menschen leichter, sich auf die technologische Entwicklungen einzulassen, als anderen. Und das ist auch heute so. Wir befinden uns derzeit in der Internet-Pubertät und experimentieren noch ein wenig mit den Möglichkeiten herum, probieren aus, was geht und wohin die neue Technik führt. Pausenhof der jungen Nutzer zum Kontakthof für alle. Das Internet ist sozial und führt Menschen zusammen. Netzwerke schießen wie Pilze aus dem Boden, deren Nutzer sammeln Online-Freunde wie andere Briefmarken. Sie tauschen sich aus, kommunizieren miteinander per Tastatur, geschäftliche Beziehungen und private Beziehung werden hier geführt. Wo vor der Internetgeneration der Postweg die einzige Möglichkeit war, viele Freunde in einem Rutsch zu erreichen, ist jetzt nur noch ein Mausklick nötig.
In diesem Projekt möchten wir mit den Jugendlichen eine Reise durch die
Kommunikationstechnologie machen, d.h., wir möchten künstlerisch die Etappen dieser Entwicklung beleuchten und szenisch umsetzen. Die Omnipräsenz des Digitalen zu verdammen, wäre voreilig. Zwar gibt es sicher negative Beispiele, die zeigen, wie gefährlich das Internet für den Einzelnen sein kann, doch wenn die Medienbeiträge der letzten Wochen verfolgen, finden wir die Bestätigung, dass Gefahren für Kinder und Jugendliche nicht erst im Zeitalter der Digitalisierung entstanden. Uns ist es wichtig, nicht mit dem pädagogischen Zeigefinger das Internet zu verdammen, sondern die Kunst nutzen, um Bilder auf der Bühne entstehen zu lassen, die den Zuschauer ansprechen und berühren sollen. Damals, wie auch heute sollen die Kinder und Jugendlichen unserer Gesellschaft lernen selbst Verantwortung für ihr Tun zu erlangen. Dieser Beitrag könnte ein Stück auf dem richtigen Weg sein.
Das Ziel ist es. zum Einen, den Schüler/innen die Möglichkeiten zu geben, sich selbst in den kreativen Prozess einbringen zu können, zum anderen Selbstverantwortung zu lernen. Dabei ist uns der Austausch über das Thema „Medienverhaften der Jugendlichen“ wichtig. Gemeinsam mit der Künstlerin sollen die Jugendlichen erfahren und erarbeiten, welche Prozesse in kommen, wenn man sich auf diese „Scheinwelt“ einlässt. Die Schülerinnen werden gefordert ihre eigenen Erfahrungen zu formulieren. Dies wird mit den Jugendlichen künstlerischen in Form eines Tanztheaters umgesetzt (Bewegung, Text und Rollenarbeit). Somit wird eine Form gefunden, sich diesem Tehma wertfrei und aus verschiedenen Blickwinkeln zu nähern.