"Pech, wer nicht schreiben kann" erzählt die Geschichte eines Löwen, der mit hohem Status beginnt aber durch sein Defizit einen sozialen Abstieg erlebt. Er erfährt Verachtung und ist der Lächerlichkeit anheim gegeben. Dies erleben auch manche Kinder, die in das hiesige Schulsystem integriert werden, ohne der deutschen Sprache mächtig zu sein. Ob sich das Kind wohl fühlt, hängt in großem Maße von den MitschülerInnen ab, die ihm Verständnis statt Verspottung entgegenbringen. So bietet die Buchvorlage die Möglichkeit dieses Verständnis auf Spielebene zu üben und das Ausgeschlossen sein angstfrei erfahrbar zu machen.
Im ersten Viertel des Projekts wird die Gruppenbildung durch Kennenlern- und Spielübungen aus dem Theaterbereich gefördert. Körperschulung und Entspannungsübungen wie die "Pizzamassage" kommen bei den Kindern des Offenen Ganztags gut an. Die Tiere Afrikas können mittels Verwandlungsübungen zum Leben erweckt werden und die Kinder können ihnen Stimme und Bewegungscharakteristika verleihen. Erste Begegnungsszenen entstehen, bei der die Hierarchie der Tiere eine Rolle spielen kann. Parallel dazu können Alltagsszenen zum gleichem Thema entwickeln werden. Zur Stimm-und Sprechschulung eignen sich Gedichte und Reime aus der Tierwelt von James Krüss, Christian Morgenstern u. a. Im zweiten Viertel nach den Herbstferien lernen die Kinder das Buch kennen. Die Kinder können jedes Tier erforschen und in ihr Spiel einbauen. Hier können ergänzend Szenen entstehen, die in das bestehende Theaterstück integriert werden. Ein Textheft wird mit Zeichnungen, Gedichten und afrikanischen Stoffmustern gestaltet.
Im Dezember werden die Rollen verteilt und erste Texte geübt. Im dritten Viertel, zu Beginn des neuen Jahres, werden die Szenen aneinander gefügt, Musikübergänge gestaltet, Bewegungschoreografien entwickelt, die Charaktere der Tiere herausgearbeitet und ein Plakat entworfen. Stimmübungen und Bühnenorientierung bereiten auf die Aufführung vor.
Im letzten Viertel werden die Kostüme eingeführt, Szenen wiederholbar gemacht und die Texte gefestigt. Das Bühnenbild kann gemeinsam mit den Kindern geplant, bzw. gestaltet werden. Übergänge werden geübt und ein afrikanischer Tanz oder ein Lied einstudiert. Abschließend können alle Kinder selbst einen Brief an einen lieben Menschen, schreiben, der als Ausschnitt in einer das Stück abschließenden Lesekette vorgetragen wird.