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In diesem Projekt sollen die Kinder spielerisch die Möglichkeiten der verschiedenen Drucktechniken erforschen. Dabei spielt die Geschichte des Buchdrucks eine besondere Rolle. Anhand von Bildbeispielen wird den Teilnehmern z.B. der Druck der ersten Bibel erklärt. In einem weiteren Schritt können die Kinder selber tätig werden, indem sie einen Linol- oder Holzschnitt anfertigen. Die Erfindung des Buchdruckes, Mitte des 15. Jahrhunderts, geht auf den Mainzer Goldschmied Johannes Gutenberg zurück. Zu diesem Projekt gehört auch ein Besuch in einer ortsansässigen, modernen Buchdruckerei. Der Betriebsleiter organisiert eine Führung durch die einzelnen Abteilungen. Vielleicht ist er auch bereit, uns einige alte Plakatbuchstaben zum Ausprobieren mitzugeben. Dann könnten wir unser eigenes Ausstellungsplakat drucken.
Der Weg durch die Geschichte bringt uns zu weiteren Drucktechniken. Wir gelangen auf unserer Reise vom Hochdruck zum Tiefdruck. Das zweitälteste Druckverfahren - der Tiefdruck - ist schon in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts als "Kupferstecherkunst" in Deutschland nachweisbar.
Im heutigen Schulunterricht kommen auch Plexiglasplatten zum Einsatz, mit denen man wunderbar abpausen kann. Kupfer- und Zinkplatten werden mit der Radiernadel eingeritzt. Diese Technik nennt man Kaltnadelradierung. Vom Stein- zum Offsetdruck. Die Technik basiert auf der Abstoßung von Fett und Wasser. Während man damals noch auf einem feinkörnigen Sandstein arbeitete, wird heute mit dünnen Aluminiumplatten gedruckt. Die Technik ist vom Prinzip her geblieben, nur der Name hat sich geändert. Heute nennt man ihn "Offsetdruck", erfunden 1906 durch Ira Washington Rubel.
Der Siebdruck war bis zur Mitte der 60ger Jahre des 20. Jahrhunderts ein Medium für die Werbebranche. Vielseitig anwendbar konnte man fast alles bedrucken: Türen, Autos, Schaufenster, ja sogar Flaschen. Erst ein Künstler namens Andy Warhol entdeckte diese Technik für seine Plakatkunst. Sein berühmtestes Bild ist ein Porträt von Marilyn Monroe. Diese Technik lässt sich auch mit einfachen Mitteln im Projekt durchführen. Man benötigt keine lichtempfindliche Fotoschicht, sondern kann die nichtdruckenden Flächen mit Folien oder Schablonen abkleben. Die Schüler lernen das genaue Anlegen der Druckbogen und sind in der Lage, mehrfarbige, flächige Bilder zu drucken.
Das oben beschriebene Projekt gewährt durch seine Vielschichtigkeit und fachübergreifende Methode für die Schüler eine unwiderrufliche Erfahrung. Das praxisorientierte Arbeiten verhilft ihnen zu einer besonderen Nachhaltigkeit, da die fertigen Drucke nach der Veröffentlichung in einer Ausstellung von den Schülern mit nach Hause genommen werden können.