„Neonazi-Szene bei Jugendlichen immer beliebter – Durch stilistische Anlehnung an kulturelle Ausdrucksformen der linken Szene ist der Neonazismus für Jugendliche attraktiver geworden.“ (aus „Welt-Online“ 2011).
Eine Überschrift, die nur ein Beispiel für eine erschreckende Tendenz anzeigt. Natürlich ist das nicht repräsentativ für eine generelle Entwicklung in diese Richtung. Trotzdem stellt sich immer wieder die Frage: Was bringt Jugendliche dazu, sich einer solchen Gruppierung anzuschließen? Sicherlich nicht immer eine von vornherein fremdenfeindliche und/oder gewaltbereite Gesinnung.
In diesem Projekt geht es darum, mit unterschiedlichen, szenischen Mitteln herauszufinden, was Jugendliche dazu bewegen kann, in die rechte Szene „abzurutschen“, aber auch, was an diesem Gedankengut latent in vielen Köpfen vorhanden ist/sein kann. Wie schnell gibt es immer noch Vorverurteilungen – aufgrund von Migrationshintergründen, Religion, Behinderungen etc.
Mithilfe von Recherchen über aktuelle Ereignisse, persönlichen Erfahrungen, Vorstellungen und Wünschen der SchülerInnen werden Szenen mit unterschiedlichen schauspielerischen Stilmitteln entwickelt und im Anschluss zusammengefügt. Schauspielerische Basisarbeit (Ausdruckstraining, Wahrnehmungsübungen, Stimm-/Spracharbeit etc.) gehört auch hier – insbesondere zu Beginn des Projekts – zum festen Bestandteil der Probeneinheiten.
Das Projekt wird gemeinsam an der Elly-Heuss-Knapp-Schule und dem Städtischen Gymnasium durchgeführt, sodass die SchülerInnen in zwei Gruppen aufgeteilt werden – jeweils bestehend aus SchülerInnen beider Schulen. Die Mischung der Gruppierungen – sowohl in Bezug auf das Alter als auch die Schulform – birgt zwar u.U. eine große Herausforderung für die Beteiligten, bietet aber auch die Möglichkeit für ein größeres Verständnis untereinander.